Coronavirus
Kurz vor Kollaps: "Bei Symptomen bitte kein Coronatest"
Nur mit viel Glück kommt man in Salzburg zum Ergebnis eines Corona-Tests. Der Anbieter appelliert deswegen, mit Symptomen bitte keinen Test zu machen.
Wer sich im Inzidenz-Spitzenreiter Salzburg (1.672) aktuell auf Corona testen lassen will, hat dabei mit einigen Hürden zu kämpfen. Die Website zur Gurgel-Test-Registrierung sei stets überlastet, schildert eine "Heute"-Leserin aus der Landeshauptstadt Salzburg. Vereinbart man sich einen Termin bei einer Apotheke, stehe dort nicht selten bereits ein Schild, dem zufolge im Moment nur Antigen-Tests abgegeben werden könnten.
"Es ist immer ein großes Fragezeichen", so die Salzburgerin. "Man weiß nie, wann und ob man ein Ergebnis bekommt." Will sie sich testen lassen, tut sie das stets zumindest an zwei Orten. So wäre die Chance höher, dass man zumindest ein Ergebnis bekommt.
Vier von Zehn Pools positiv
"Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Situation zusammen mit den Ländern und allen Beteiligten zufriedenstellend zu lösen und das Angebot zu stabilisieren", sichert der führende Anbieter Novogenia in einer Aussendung zu. Grund für den Beinahe-Kollaps ist, dass das Pooling der Proben in vielen Fällen nicht mehr möglich ist. Statt einer werden so insgesamt elf Analysen notwendig, was eine entsprechende Zeitverzögerung zur Folge hat.
Mehr als 40 Prozent der Pools (10 Proben) enthalten positive Fälle und müssen daher in aufwendigen Einzelanalysen aufgelöst werden.
"Die extreme Positivrate, die derzeit viele Labors an ihre Grenzen bringt, hat auch bei uns die Grenze des Machbaren erreicht. Wir haben in den letzten zwölf Stunden 250.000 Proben erhalten, die in Zeiten einer niedrigen Inzidenz problemlos analysierbar waren. Die extrem hohe Positivrate jenseits der vier Prozent hat nun unsere Rückstellproben-Analysekapazität überwältigt. Es wird nicht möglich sein, alle Rückstellproben in dem gesetzten Zeitrahmen zu analysieren", erklärt Novogenia-CEO Dr. Daniel Wallerstorfer.
Appell
Erhalten Testteilnehmer innerhalb von 30 Stunden kein Ergebnis, ist davon auszugehen, dass ihre Probe einzeln getestet wird, um sicherzustellen, dass keine Infektion vorliegt. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Situation zusammen mit den Ländern und allen Beteiligten zufriedenstellend zu lösen und das Angebot zu stabilisieren", so Dr. Daniel Wallerstorfer.
"Bis dahin appellieren wir dringend, dass Menschen mit Symptomen und bereits nachweislich Infizierte keine Tests einwerfen, um die Durchführbarkeit der Pooling-Tests zu gewährleisten." Aktuell macht diese Gruppe rund elf Prozent der Tests aus.