Coronavirus

Kurz verrät, wann Corona-Pandemie besiegt ist

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat sich am Freitag zum Impf-Gipfel der Europäischen Union geäußert.

André Wilding
Teilen
Bundeskanzler Sebastian Kurz.
Bundeskanzler Sebastian Kurz.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben sich beim Video-Gipfel zur weiteren Impfstoffverteilung in den Ländern angenähert. So wurde vereinbart, mit zehn Millionen zusätzlichen Impfdosen von Hersteller Biontech/ Pfizer bestehende Differenzen in der Verteilung auszugleichen.

"Das Thema der Impfstoffverteilung innerhalb der Europäischen Union war ein ganz wesentliches. Es gab eine positive Debatte und es ist notwendig, dass die Verträge, die abgeschlossen worden sind, auch eingehalten werden. Das ist nicht überall der Fall", stellte Bundeskanzler Sebastian Kurz nach dem Gipfel klar.

Bisher seien über 70 Millionen Impfdosen aus der Union in andere Teile der Welt exportiert worden. "Das ist mehr, als in Europa verimpft worden ist", so Kurz. Ein Drittel der Mitgliedsstaaten habe sich bei dem Gipfel für eine faire Impfstoffverteilung ausgesprochen. Zahlreiche Länder hätten sich zudem auch für mehr Solidarität stark gemacht, darunter etwa Polen, Zypern oder Luxemburg.

Kurz "froh, erleichtert und zufrieden"

Österreichs Regierungschef zeigte sich über das Ergebnis "froh, erleichtert und zufrieden". Das Thema der fairen Impfstoffverteilung sei aus drei Gründen relevant. So sei es etwa wichtig, dass die Union solidarisch ist und alle Länder bis Sommer ihrer Bevölkerung einen Impfstoff anbieten können, die sich impfen lassen möchten.

Zudem seien unter den betroffenen Ländern auch viele Nachbarländer Österreichs, wie etwa Slowenien, Kroatien oder Tschechien. "Wenn dort der Impffortschritt weniger ist, hat das auch Auswirkungen auf Österreich", erklärt Kurz. So könnten etwa weitere Mutationen ins Land kommen.

Und natürlich würde laut dem VP-Chef auch Österreich von der Impfverteilung profitieren. Bundeskanzler Kurz erwähnte in seinem Statement auch, dass es einen Austausch mit US-Präsident Joe Biden gegeben habe. Biden habe versichert, dass Europa im Kampf gegen den Klimawandel weiter auf die USA zählen könne.

Beziehungen zu Türkei bleiben "fordernd"

Auch über die Beziehungen zur Türkei sei gesprochen worden. Laut Kurz habe es bereits unmittelbar nach dem Rat negative Reaktionen aus Ankara gegeben. "Das stimmt mich alles andere als positiv und ich glaube, dass das Verhältnis mit der Türkei weiter sehr fordernd bleibt", so Kurz.

Wie viele zusätzliche Impfdosen Österreich erhalten wird, ist noch nicht bekannt. Man wolle nicht, dass andere Länder beim Impfen zurückfallen. "Am Ende des Tages muss ein Kompromiss herausgekommen. Für mich ist es dann ein Erfolg, wenn Österreich davon profitiert und es auch gut für Länder in der Nachbarschaft ist", stellt der Bundeskanzler klar.

Und Kurz erklärt weiter: "Wir leben gemeinsam auf einem Kontinent und die Pandemie ist erst besiegt, wenn sie in allen Ländern der Welt besiegt ist. Das Virus kennt keine Grenzen. Wenn sich in einem Land eine gefährliche Mutation verbreitet, dann ist es nur eine Frage von Wochen, bis sie in Europa ist."

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf