Österreich

Kurdendemo trifft auf den dritten Einkaufssamstag

Am Samstagnachmittag befürchten Verkehrsexperten ein Chaos in Wien. Zusätzlich zum Einkaufsverkehr legt eine Demo die Innenstadt lahm.

Heute Redaktion
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Der Demozug steht unter dem Motto "Invasion und Angriffe auf Zivilisten", es soll ein Protest von Kurden gegen die türkische Militäroffensive in Nordsyrien sein. Die Teilnehmerzahl lässt sich im Vorfeld kaum abschätzen. Der Demozug wird ab 15 Uhr vom Westbahnhof über die Mariahilfer Straße, die Kaiser- und Burggasse sowie den Ring bis zum Heldenplatz führen.

Staus werden laut ÖAMTC zeitweise in der Kaiserstraße und Burggasse, auf der Zweierlinie zwischen Getreidemarkt und Josefstädter Straße sowie auf dem Ring ab dem Schwarzenbergplatz nicht ausbleiben. Auch bei den Öffis kann es zu Behinderungen oder Einschränkungen kommen, warnen die Verkehrsexperten.

Kurden in Österreich bedroht

Bei einer Kurdendemo im Oktober in Wien hatten sich rund 3.000 Personen beteiligt. Seit dem Einmarsch türkischer Truppen in die Kurdengebiete im Norden Syriens kommt es auch in Österreich vermehrt zu Übergriffen von hier lebenden Türken auf Kurden, berichtete jüngst "PULS 24".

So berichtet ein Kurde, der heute im Burgenland lebt: "Vor einem Monat bin ich zum Mittagessen in den Kebab-Imbiss gegangen. Ich hatte meine Kette mit einer Kurdistan-Karte umgehängt. Der Betreiber hat mir dann gesagt: Ich rate dir, die Kette wegzuschmeißen. Sonst bekommst du Probleme auf der Straße."

Konflikte schwappen auf Österreich über

Ein weiterer Kurde aus Oberösterreich berichtet von Drohungen und verbalen Übergriffen am Arbeitsplatz: "Der Kunde hat zu mir gesagt, er wartet draußen auf der Terrasse auf mich. Ich habe geantwortet: Was passiert mit mir? Was ist dein Problem? Er meinte, er wolle mich schlagen, weil ich ein Kurde wäre."

Dass Konflikte aus Kriegsregionen nach Österreich überschwappen, ist für den Soziologen Kenan Güngör "nichts Untypisches". Auch ihm sind diese Probleme vermehrt zu Ohren gekommen.