Wien setzt auf Klimaschutz

Kunstfestival, Initiativen, Stadtwäldchen und Bücher

In Wien geht es im heurigen Herbst vielerorts um Klimaschutz: "Soho in Ottakring", Klima-Dialog, Wiener Wäldchen und ein Sachbuch laden zum Diskurs.

Bernd Watzka
Kunstfestival, Initiativen, Stadtwäldchen und Bücher
"Soho in Ottakring" zeigt bis 1. Dezember die Schau "Eine kollektive Reise zu Klimagerechtigkeit".
Rois Stubenrauch

Vor 25 Jahren wurde die Kunstinitiative Soho in Ottakring begründet, und immer noch ist die Teilhabe ein wesentliches Merkmal des Festivals. Dies beweist die neue Schau "Eine kollektive Reise zu Klimagerechtigkeit" bis 1. Dezember im Sandleitenhof.

Klimawandel und "soziale Frage"

"Schon seit vielen Jahren beschäftigen wir uns mit den Themen Natur und Umwelt", erklärt Marie-Christine Hartig vom Soho-Team. "Ganz wichtig sind für uns die sozialen Aspekte", sei der Klimawandel doch "stark mit sozialen und politischen Fragen des Zusammenlebens verbunden."

Zöpfe flechten aus Stoffresten

Direkt ins Handeln kommt, wer sich in den Soho Studios auf den "Common Ground" begibt: Aus Stoffresten wurden in 30 Sessions mit 500 Teilnehmern Zöpfe geflochten – diese werden nun zu einem großen Teppich verknüpft.

Biber mit Hochwasser-"Expertise"

Als Tier fühlt man sich hingegen im "Beaver Land" von Fabian Holzinger und Franziska Thurner: Die beiden begleiten seit vier Jahren eine Biberfamilie bei Linz – dieser Familie kann durch Fotografie, Sound und Video nachgespürt werden.

"Biber sind uns Menschen nicht unähnlich", so Holzinger. "Sie sind sehr soziale Wesen, leben in Familienverbänden." Ihre Rolle beim Hochwasserschutz zeige, "dass wir nicht die einzige Spezies mit Expertise auf bestimmten Gebieten sind".

Neues "Wiener Wäldchen" am Türkenschanzplatz

2022 wurde die Aktion Wiener Wäldchen ins Leben gerufen – laufend werden seitdem neue Mini-Wälder gepflanzt, damit die Stadt "noch widerstandsfähiger gegen die Herausforderungen des Klimawandels" werde. Gemeinsam mit Schülern wurde kürzlich ein neues Wäldchen in Währing gepflanzt.

Stadtrat Jürgen Czernohorszky und BV Silvia Nossek im Wiener Wäldchen am Türkenschanzplatz.
Stadtrat Jürgen Czernohorszky und BV Silvia Nossek im Wiener Wäldchen am Türkenschanzplatz.
Stadt Wien/Markus Wache

Klima-Dialog am 22. November

Beim 8. KlimaDialog am 22. November in den Sofiensälen dreht sich alles um das Thema "Reise in die Klimazukunft. Haben wir alles gepackt?" Zivilgesellschaft, Jugend, Wissenschaft und Verwaltung entwerfen dabei, so das Klimaschutzministerium, ein Zukunftsbild für "Österreich 2034". Hier anmelden.

Wiener Autor will "grüne Revolution"

In einer Welt, die zunehmend von den Folgen der Klimakrise geprägt ist, stehe Wirtschaft und Politik "vor beispiellosen Herausforderungen", sagt der Wiener Autor Michael Soder in seinem neuen Buch "Eine grüne Revolution: Eine neue Wirtschaftspolitik in Zeiten der Klimakrise" (ÖGB Verlag; 27,90 Euro).

Autor Michael Soder arbeitet er in AK in der Abteilung Wirtschaftspolitik und lehrt an Unis.
Autor Michael Soder arbeitet er in AK in der Abteilung Wirtschaftspolitik und lehrt an Unis.
markuszahradnik.com

"Power to the People" in Mariahilf am 14. November

Amn 14. November lädt der Mariahilfer Bezirksvorsteher Markus Rumelhart zur Vorstellung der neuen Klima-Initiative "Power to the People" ein. Die Veranstaltung informiert über gemeinschaftliche Energieerzeugung und -nutzung im Bezirk. Infos unter Tel. 01/4000-06110, [email protected]

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    ANGELA WEISS / AFP / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • In Wien steht der Herbst im Zeichen des Klimaschutzes mit zahlreichen Initiativen wie dem Kunstfestival "Soho in Ottakring", dem Klima-Dialog und der Pflanzung neuer Mini-Wälder
    • Zudem thematisieren Projekte wie "Beaver Land" und das Buch "Eine grüne Revolution" die sozialen und politischen Aspekte des Klimawandels und bieten Plattformen für gemeinschaftliches Handeln und Diskurs
    bw
    Akt.