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Kunde will Essenslieferanten Lift verbieten – Shitstorm

Weil ein Lieferant den Aufzug im Mehrparteienhaus benutzte, beschwerte sich ein Kunde auf Twitter. Der Zustelldienst reagierte, ein Shitstorm folgte.

Marlene Postl
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Die Reaktion des Social Media Teams des Lieferservice sorgte für Protest unter den Usern.
Die Reaktion des Social Media Teams des Lieferservice sorgte für Protest unter den Usern.
Screenshot, Michael Kappeler / dpa / picturedesk.com; "Heute"-Montage

Zahlreiche Twitter-User zeigten sich am Samstag schockiert über einen absonderlich rücksichtslosen Tweet eines Users. Der Mann beflegelte Online einen Lieferservice-Boten: "Es fuckt mich so ab, wenn der Lieferdienst-Fahrer den Lift benutzt. Der Lift ist nur für Hausbewohner und ihre Gäste und nicht für Arbeiter", wetterte der Twitter-Nutzer.

Besonders im Lockdown berichteten Fahrer von Lieferdiensten, unter enormen Zeitdruck und arbeitsbedingtem Stress zu leiden. Ginge es nach diesem Twitter-User, sollten Boten noch zusätzlich belastet und gezwungen werden, täglich hunderte Stufen zu steigen. 

Das Social Media Team des betroffenen Lieferservice reagierte auf die Beschwerde – der Meinung tausender Twitter-User nach allerdings völlig falsch. In einer Antwort auf den Tweet erkundigte sich der offizielle Account des Lieferdienstes nach einer Bestellnummer, um den Fall überprüfen zu können. Ein Shitstorm ließ nicht lange auf sich warten. 

User vermuten Scherz hinter Originaltweet

Der Tweet verbreitete sich wie ein Lauffeuer – zahlreiche User drohten, nicht mehr bei dem Lieferdienst bestellen zu wollen, nachdem er ein solches Verhalten gegenüber den Boten dulde und unterstütze. Der Verfasser des originalen Tweet beharrte jedenfalls auf seiner Meinung:

"Der Lift soll halt nicht nach Pizza und Schweiß stinken, was ist daran so schlimm? Ich bin die am meisten gehasste Person im Internet weil ich die Wahrheit sage", legte er auf seinem Twitter-Account nochmals nach. 

Einige User vermuteten, dass der ursprüngliche Tweet nicht wirklich ernst gemeint gewesen sei. Umso bitterer für den Lieferdienst, sollte dieser wirklich auf einen Troll hereingefallen sein. Vergeblich versuchte das Social Media Team des Lieferservice, noch die Kurve zu kratzen: Nun soll die Antwort auf die Beschwerde nur ein Scherz gewesen sein, man stehe natürlich voll hinter seinen Boten.

Im Netz scheint man sich allerdings einig zu sein, dass dies eine schlechte Ausrede sei. "Löscht euch einfach. Ihr macht es nur noch schlimmer", kommentierte ein User auf den Versuch des Lieferservice, den Fehler mit Ausreden auszubügeln.