Österreich-Analyse

Kulturerbe bedroht – Würstelstände werden immer weniger

Die der Würstelstände in Österreich hat in den vergangenen Jahren drastisch abgenommen. Das zeigt eine neue "Branchenradar"-Analyse.
Newsdesk Heute
21.02.2025, 13:12

Seit November des Vorjahres zählen Wiener Würstelstände offiziell zum immateriellen Welterbe. In ganz Österreich ist die Zahl der traditionsreichen Imbissstände jedoch stark rückläufig, wie eine "Branchenradar"-Analyse zeigt. Zwischen 2014 und 2024 reduzierte sich die Anzahl der Betriebsstätten um satte 37 Prozent. Lediglich an 526 Standorten können Käsekrainer und Co. konsumiert werden.

Völlig überraschend sinkt jedoch auch das Angebot von anderen Speisen wie Döner, Pizza oder asiatischen Gerichten um 30 Prozent auf zuletzt 600 Standorte.

Schließungen aus mehreren Gründen "alternativlos"

Laut den Experten von "Branchenradar" ist der Rücklauf von Essens-Ständen in Österreich auf mehrere Gründe zurückzuführen. Zum einen hätten sich die Ernährungsgewohnheiten geändert, weshalb die Zielgruppe von Würstelständen und Imbissen schrumpfe. Zum anderen seien das wachsende Filialnetz von Bäckereien, aber auch die "Warmen Theken" in den Supermärkten zu einer zunehmend mächtigeren Konkurrenz geworden. "An vielen Standorten sank deshalb die Kundenfrequenz konstant. Über kurz oder lang war aus wirtschaftlichen Gründen vielerorts eine Betriebsschließung alternativlos", heißt es in der Analyse des Marktforschungsinstituts.

Im Vergleich zu 2014 habe sich beispielsweise die Anzahl von Burger King-Restaurants um 31 Standorte erhöht. KFC baute laut "Branchenradar" das Filialnetz um 15 Restaurants aus, McDonald’s und Subway jeweils um zwölf Standorte. "Zusammen zählen mittlerweile alleine diese vier Fast-Food-Konzerne 325 Betriebsstätten in Österreich. Und was wohl noch wichtiger ist, der Umsatz eines Fast-Food-Restaurants der Systemgastronomie entspricht im Schnitt in etwa dem Zehnfachen eines Würstelstands", heißt es in der Analyse weiter.

Fast-Food-Markt wächst nur moderat

Ungeachtet des skizzierten Verdrängungswettbewerbs sei der heimische Fast Food-Markt im vergangenen Jahr jedoch nur noch moderat gewachsen. Im Jahr 2024 stieg der Umsatz – zu Endverbraucherpreisen – um 2,5 Prozent gegenüber Vorjahr auf rund 1.228 Millionen Euro. Davon entfielen 224 Millionen auf Würstelstände und Imbisse und rund eine Milliarde Euro auf die Fast Food-Systemgastronomie

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 21.02.2025, 14:33, 21.02.2025, 13:12
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