Wien

Diesem Wiener Greissler ist Fleischeslust nicht Wurst

Georg Leitenbauer verkauft in seiner Wurstkultur Wurst und Feinkost. Außerdem hat er etwas in den 7. Bezirk gebracht, was dort fast ausgestorben war.

Heute Redaktion
Georg Leitenbauer hat sich einen Traum erfüllt. In seinem Geschäft gibt es feine Würste, Delikatessen, Weine – fast alles aus Österreich von Lieferanten, die er persönlich kennt und die Qualität so zu 100 Prozent garantiert.
Georg Leitenbauer hat sich einen Traum erfüllt. In seinem Geschäft gibt es feine Würste, Delikatessen, Weine – fast alles aus Österreich von Lieferanten, die er persönlich kennt und die Qualität so zu 100 Prozent garantiert.
Denise Auer

Georg Leitenbauer (48) hat lange im Marketing gearbeitet. Von Wortspielen hat er jetzt genug. Darum hat er seinem Geschäft in der Neubaugasse 71 (Wien-Neubau) einen Namen gegeben, der "sagt, was ist": Leitenbauer Wurstkultur. In seiner Wurstkultur gibt es bodenständige Waren, Wurst und Gemütlichkeit. "Die Nachbarn haben sich riesig gefreut. Endlich wieder Fleisch! Hier im 7. gibt es ja viele vegane Geschäfte. Aber kaum noch Wurst."

Seit der Eröffnung am 6. März ist die Adresse ein Treffpunkt für Menschen geworden, die etwas übrig haben für Köstlichkeiten, Regionalität und Top-Bio-Qualität. Auch zu Mittag kann man vorbei kommen und beispielsweise ein Pastrami-Sandwich essen um 9,50 Euro, eine Lahner-Wurst um 7,40 Euro oder bei einem kleinen Hunger eine Cabanossi um 3,50. Und danach kann man zu einem Wein aus dem umfangreichen Angebot (Österreich/Frankreich) aus der Vinothek von Georg Leitenbauer übergehen.

1/14
Gehe zur Galerie
    Denise Auer
    Denise Auer
    Georg Leitenbauer in seiner Wurstkultur im 7. Bezirk

    60 Stunden arbeiten für den Traum

    Mit dem Geschäft hat sich Georg Leitenbauer einen Traum erfüllt. Der gebürtige Salzburger betreibt das Geschäft allein. In der Woche arbeitet er zwischen 60 und 70 Stunden. Seine Waren bezieht er von kleinen Produzenten, sie sind handverlesen. Herr Leitenbauer kennt sie alle persönlich und kann so für hohe Qualität garantieren. So gibt es manche Produkte nur saisonal. Die kleinen Produzenten schlachten nicht ständig, da gibt es einige Varianten nur einmal im Jahr. Das Leitenbauer Lamm aus der "Schäferei" im steirischen Vorau beispielsweise gibt es nur im Sommer.

    Weitere namhafte Produzenten sind Hannes Hönegger, der liefert dem Greißler seine Leberkäse-Varianten. Die Weltmeister Blunzen in der Wurstkultur kommen von Markus Dormayer. Simon Humer liefert die Mortadella von seinem "Biohof Thomabauer", die Cabanossi kommt von Gerd Sievers und die Mangalitza-Salami mit Trüffel von Stefan Windisch. Hendrik Dierendonk liefert Pastrami.

    Ein Belgier hat sich unter die Österreicher geschummelt

    Der Schwerpunkt des Angebots von Georg Leitenbauer ist eindeutig Regionales, Erlesenes und Bio-Produktion. Die Weine, die Bezirkshonig-Sorten, die Gewürze, die Eier, der Käse, der Senf und die Würste stammen aus Österreich. Aber einer in der Vitrine ist weit gereist: Die Hendrik Dierendonck Wurst schmeckt so verführerisch, dass man hier weder mit Nachhaltigkeit noch mit Regionalität argumentieren kann, so der Wurstkenner – sondern nur mit dem Geschmack.

    Georg Leitenbauer hat seit März geöffnet. "Ich bin sehr glücklich, wie es angelaufen ist". Er sei schon immer gern Gastgeber gewesen. Das spürt man. Und sieht man, wenn man sich die handverlesenen Delikatessen in den liebevoll arrangierten Auslagen anschaut – und den Andrang zu jeder Tageszeit.

    1/61
    Gehe zur Galerie
      <strong>18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus.</strong> Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. <a data-li-document-ref="120078967" href="https://www.heute.at/s/schild-vor-restaurant-loest-hitzige-debatte-aus-120078967">Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert &gt;&gt;&gt;</a>
      18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus. Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert >>>
      Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View