Tierisch g'scheit
Künstliche Intelligenz soll Schmerzen bei Ziegen zeigen
Die Mimik bei vielen Tieren ist wenig ausgeprägt und lässt uns kaum erkennen, was sie denken oder fühlen. KI soll hier jetzt helfen.
Unsere 43 Gesichtsmuskeln lassen uns an die 10.000 Ausdrücke erzeugen. Bei Tieren liegt die Priorität freilich woanders und ihre Körpersprache ist wesentlich wichtiger, als Falten auf der Stirn oder die Grantel-Schnute. Das Zusammenleben mit Haustieren würde aber massiv erleichtert werden, wenn wir die klitzekleinsten Nuancen zu lesen lernen, um zumindest gesundheitliche Probleme zu erkennen.
Wissenschaftler des College of Veterinary Medicine der University of Florida (USA) wollen diese jetzt mithilfe von Künstlicher Intelligenz entschlüsselt haben.
Die Ziegen-Mimik
Jeder Haustierhalter weiß, dass Tiere eine wesentlich höhere Schmerztoleranz an den Tag legen, als wir Zweibeiner. In der Natur ist es auch essenziell, stark und gesund zu wirken, um keine leichte Beute zu sein, aber der notwendige Gang zum Tierarzt hätte manchmal ruhig früher stattfinden können, wenn wir Schmerzen schneller erkannt hätten.
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Die KI des Forschungsteams soll jetzt Schmerzen im Gesicht einer Ziege ablesen können und sind in dieser Studie nachzulesen. Dazu wurde eine Maschine mit Videos von insgesamt 40 Ziegengesichtern gefüttert und trainiert, bevor eine Trefferquote von bis zu 80 Prozent erreicht werden konnte. Manche Ziegen hatten wissentlich Schmerzen, andere nicht und die Künstliche Intelligenz ist nun fähig, den Unterschied ziemlich zuverlässig zu erkennen.
Endziel der Studie soll natürlich sein, das System auch auf andere Tiere und Menschen anwenden zu können, die nicht in der Lage sind, verbal zu kommunizieren. Auch eine Schmerzskala soll entwickelt werden, doch dies wird noch ein wenig länger dauern.
Auf den Punkt gebracht
- Wissenschaftler des College of Veterinary Medicine der University of Florida haben eine Künstliche Intelligenz entwickelt, die in der Lage ist, Schmerzen im Gesicht von Ziegen zu erkennen
- Durch das Training mit Videos von Ziegengesichtern konnte die KI eine Trefferquote von bis zu 80 Prozent erreichen, was das Potenzial hat, das Erkennen von Schmerzen bei Tieren und möglicherweise auch bei nicht-verbalen Menschen zu verbessern