Österreich-News
Künftig Stornogebühr, wenn ich Arzttermin nicht absage?
Einen Arzttermin nicht absagen, aber dennoch nicht wahrnehmen? Das könnte künftig kosten. So zumindest die Forderung der Ärztekammer.
In der Steiermark fordert die Ärztekammer die Einführung einer Stornogebühr für den Fall, dass Arzttermine nicht abgesagt, aber nicht wahrgenommen werden. Diese Forderung unterstützt nun auch die Österreichische Ärztekammer.
"Kommt immer öfter vor"
"Nicht nur in der Steiermark, sondern in ganz Österreich kommt es leider immer öfter vor, dass Termine ohne vorherige Absage nicht wahrgenommen werden“, stellt Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, in einer Pressemitteilung fest.
Aus diesem Grund sei die Forderung der Ärztekammer für Steiermark nach einer Stornogebühr für derartige Fälle, die zwischen 25 und 50 Euro liegen könnte, "voll zu unterstützen", befindet Steinhart. Das auf diese Weise eingenommene Geld im präsentierten Modell – abzüglich eines kleinen Anteils für den Verwaltungsaufwand – komme so einem Strukturfonds zur Verbesserung der Kassenmedizin zugute – "also den Patienten selbst", erläutert Steinhart.
Appell von Ärztekammer-Präsident
Indes appelliert Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, dringend an die Patienten, vereinbarte Termine nicht ohne Absage verfallen zu lassen. Das Wartezimmer- und Terminmanagement sei für die österreichischen Ärzte im Moment schon aufwändig genug.
„"Jeder unangekündigt verfallene Termin ist einer, der einem anderen Patienten nicht angeboten werden konnte."“
Laut Szekeres handele jeder, der Termine, die er nicht einhalten kann, nicht rechtzeitig oder gar nicht absagt, egoistisch und rücksichtslos. Außerdem schade man damit nicht nur seinem Arzt, sondern auch den Menschen in der unmittelbaren Umgebung sowie den anderen Patienten, die länger auf Termine warten müssen."
Die vorgeschlagene Stornogebühr sei daher eine gute Idee, "die am Schluss allen Beteiligten Vorteile bringen wird", schlussfolgert Szekeres in der Aussendung.