Geheime Investoren
Niki Laudas Business-Partner soll KTM retten
Wichtiger Schritt in Richtung einer möglichen Rettung des großen heimischen Motorrad-Herstellers. Heute geht es um die Milliarden-Schulden.
Kein Tag ohne KTM-Schlagzeile. Diese eine ist dennoch überraschend: Mitten in der Unternehmens-Krise sollen schon bald zwei neue Modelle der Kult-Motorräder in die Geschäfte kommen (125 Enduro R und 390 Enduro R). Das Montagewerk in der Zentrale in Mattighofen (Oberösterreich) steht still, wie also ist das möglich? Die Bikes werden in Indien von Partner Bajaj gefertigt.
In Österreich dreht sich alles um den Milliarden-Insolvenzfall. Donnerstagabend kamen zwei neue Informationen raus, die große Tragweite haben könnten. KTM-Boss Stefan Pierer tritt als Vorstandsvorsitzender der Pierer Mobility (Muttergesellschaft von KTM) zur Seite. "Stefan Pierer wird den Vorsitz im Vorstand der Pierer Mobility AG und der KTM AG an Gottfried Neumeister übergeben und ihn als Co-CEO weiterhin durch den Sanierungsprozess begleiten", heißt es aus dem Unternehmen.
Neuer Chef war Niki Laudas Partner
Neumeister ist kein Unbekannter in der heimischen Business-Landschaft. 2003 gründete der ehemalige Berater mit Niki Lauda "flyniki", neun Jahre später wechselte er zum Luxus-Gastronomen und Caterer Do&Co. Erst im September 2024 dockte er bei KTM (Pierer Mobility) an und wurde Co-Chef neben Stefan Pierer.
Heute Freitag steigt die Spannung weiter. Unter dem Namen "Prüfungstagsatzung" findet ein Treffen am Landesgericht Ried statt.
Worum geht es da? Die Forderungen der Gläubiger werden vom Insolvenzverwalter geprüft. Es sind zwar noch Nachmeldungen von anderen Gläubigern möglich, aber bis jetzt sind 5.380 Forderungen eingelangt. Sie betreffen die KTM AG sowie die Töchter-Unternehmen KTM Components und KTM F&E. Als Beispiel der Größenordnung: Banken allein schulden die genannten KTM-Firmen 1,3 Milliarden Euro. Insgesamt geht es um mehr als zwei Milliarden Euro.
Wer sind die geheimen Retter?
Von einem Lichtblick zur Rettung berichtete der Konzern selbst. Man habe "mehrere Angebote" von potenziellen Investoren erhalten. Wer diese sind, ob es dabei prominente Namen gibt, wird noch nicht verraten. Wichtig: Damit sollte zumindest die Sanierungsquote von 30 % realistisch werden (muss innerhalb von zwei Jahren bezahlt werden).
In einem Monat, am 25. Februar, kommt dann die große Hürde. Die Gläubiger werden dann über diese 30-%-Sanierungsquote abstimmen.
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Auf den Punkt gebracht
- Der österreichische Motorrad-Hersteller KTM steht vor einer möglichen Rettung, während das Unternehmen mit Milliarden-Schulden kämpft.
- Stefan Pierer tritt als Vorstandsvorsitzender der Pierer Mobility AG zurück und übergibt an Gottfried Neumeister, während potenzielle Investoren Interesse zeigen und die Gläubiger in einem Monat über eine Sanierungsquote von 30 % abstimmen werden.