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Krise vor WM? Feller spricht nach Ausfall Klartext
Manuel Feller war am Samstag im Slalom-Klassiker von Adelboden auf dem Weg zum Sieg. Es folgten der Ausfall und deutliche Worte des ÖSV-Stars.
Fabio Gstrein freute sich in Adelboden über einen guten fünften Platz, verpasste als bester Österreicher das Podium aber um mehr als eine Sekunde. Das Stockerl war fest in Händen der bisherigen Slalom-Dominatoren: Dem Franzosen Clement Noel, mit seinem dritten Saisonsieg. Dem norwegischen Ski-Brasilianer Lucas Braathen in seinem Comeback-Saison mit seinem nächsten Podestplatz – und seinem norwegischen Landsmann und Hirscher-Schützling (bei Ski-Marke Van Deer) Henrik Kristoffersen.
Knapp drei Wochen vor der Ski-Weltmeisterschaft tragen die Medaillenfavoriten im Slalom nicht Rot-Weiß-Rot. Der Hauptgrund: Vorjahres-Dominator Manuel Feller, der letzte Saison Slalom-Kristall abgeräumt hatte, fiel als Zwischenführung in der Entscheidung aus und setzte damit eine bisher bittere Saisonserie fort.
Seine Ausfälle dieses Jahr: Slalom in Levi, Riesenslalom in Val d'Isere, Slalom in Madonna, Slalom in Adelboden. Nur beim vierten Platz im Slalom von Val d'Isere und dem siebenten Rang im Slalom von Alta Badia sah der Tiroler das Ziel, wartet also noch auf sein erstes Top-3-Finish.
Steckt Österreichs große Medaillen-Hoffnung der Techniker in der Krise? Der 32-Jährige reagiert auf diese Frage am Samstag verschnupft. Feller widerspricht klar: "Der Slalom ist einfach eine extrem brutale Disziplin. Das ist nichts, was ich nicht schon zehnmal erlebt habe!"
Feller gibt sich im Vorfeld der Weltmeisterschaft betont entspannt. Ganz nach dem Motto: Das Tempo stimmt. Was aber nicht zu leugnen ist: Die Konstanz aus dem Vorjahr fehlt beim amtierenden Disziplinensieger. 2023/24 fiel Feller in keinem einzigen Slalom, lediglich zwei Riesenslaloms aus. Damit stechen kurz nach dem Jahreswechsel bereits doppelt soviele Ausfälle wie in der Vorsaison zu buche.
Dazu hatte der Technik-Spezialist zu diesem Zeitpunkt im Vorjahr bereits zwei Saisonsiege auf dem Konto (Gurgl, Adelboden). Es folgten Triumphe in Wengen und Palisades, Stockerlplätze in Schladming (2.), Bansko (3.) und beim Saisonfinale im heurigen WM-Ort Saalbach (2.).
Die guten Erinnerungen an die letzte Saison können Feller nun Auftrieb geben. Wie beim Adelbodensieg vor einem Jahr stimmte auch heuer zumindest der Speed auf der Piste. Die Hänge der anstehenden Highlights der nächsten Wochen liegen ihm, auch das zeigt der Blick auf das letzte Jahr: Wengen (1.), Kitzbühel (4.), Schladming (2. Slalom, 5. Riesen) und dem Saalbach (2. Slalom, 10. Riesen)
Auf den Punkt gebracht
- Manuel Feller, der beim Slalom-Klassiker in Adelboden auf dem Weg zum Sieg war, musste nach einem Ausfall deutliche Worte finden und betonte, dass der Slalom eine extrem brutale Disziplin sei.
- Während Fabio Gstrein einen guten fünften Platz erreichte, dominierten die bisherigen Slalom-Favoriten Clement Noel, Lucas Braathen und Henrik Kristoffersen das Podium, was die Frage aufwirft, ob Österreichs Medaillen-Hoffnung in der Krise steckt.