Dreiste Vorgehensweise

Kriminelle geben sich als "ukrainische Flüchtlinge" aus

Vier Weißrussen (19 bis 32) sollen in der Steiermark mehrere Diebstähle begangen haben. Dabei gingen die Verdächtigen dreist und einfallsreich vor.

André Wilding
Kriminelle geben sich als "ukrainische Flüchtlinge" aus
Die Ermittlungen der Polizei laufen auf Hochtouren.
Daniel Scharinger / picturedesk.com (Symbolbild)

Der Ausgang der Ermittlungen geht auf eine Festnahme in Graz, Ende September 2024, zurück. Polizisten der Polizeiinspektion Plüddemanngasse nahmen einen der Verdächtigen (22) aufgrund eines Ladendiebstahls fest. Die geführten Ermittlungen brachten daraufhin die dreiste Vorgehensweise des Täters ans Tageslicht. Der Verdacht des gewerbsmäßigen Diebstahls war den Ermittlern schnell klar.

Als "ukrainische Flüchtlinge" ausgegeben

Das Kriminalreferat (Fachbereich 2) des Stadtpolizeikommandos Graz übernahm die Ermittlungen. In enger Zusammenarbeit unterschiedlicher Einsatzorganisationen und ausländischer Behörden gelang es, die gewerbsmäßige Vorgehensweise zu erhärten und drei weitere Verdächtige auszuforschen.

Die Täter gingen dabei dreist vor. So sollen sie sich mit gefälschten Ausweisen als ukrainische Flüchtlinge ausgegeben haben. Dies deswegen, um sich so in Österreich ein Visum (Aufenthaltstitel) zu erschleichen. Mit diesem zu Unrecht erhaltenen Aufenthaltsstatus und vor allem der gefälschten Identität buchten sich die Täter an unterschiedlichen Orten/Unterkünften im gesamten Bundesgebiet ein. Mit ständig wechselnden Fahrzeugen starteten sie von den unterschiedlichen Örtlichkeiten jeweils ihre Beutezüge.

Hochpreisige Fahrräder gestohlen

Die vier Weißrussen gingen bei ihren Diebstählen durchaus koordiniert und durchdacht vor. So sollen sie während der Geschäftsöffnungszeiten ihre Waren zum Diebstahl vorbereitet haben. Ein zweiter Täter beobachtete die Geschäftsräumlichkeiten und der dritte Täter stahl bzw. holte die gestohlenen Waren schließlich ab. Abgesehen hatten es die Verdächtigen vorwiegend auf hochpreisige Fahrräder. Aber auch herkömmliche Ladendiebstähle sollen die jungen Männer begangen haben. Derzeit gehen die Ermittler von einer Schadenssumme von mehreren zehntausend Euro aus. Gestohlene Waren konnten zum Teil sichergestellt werden.

Europäische Haftbefehle

Aufgrund der vorliegenden Ermittlungserkenntnisse ordnete die Staatsanwaltschaft Graz die Festnahme aller Verdächtigen an. Dazu mussten europäische Haftbefehle erwirkt werden. Mitte Jänner 2025 konnten alle diese Haftbefehle vollzogen und auch bereits die Auslieferung der Festgenommen durchgeführt werden. Die Verdächtigen befinden sich derzeit in der Justizanstalt Graz-Jakomini. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen und werden noch weitere Zeit in Anspruch nehmen.

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    Helmut Graf

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    Auf den Punkt gebracht

    • Ende September 2024 wurde in Graz ein Verdächtiger wegen Ladendiebstahls festgenommen, was zu umfangreichen Ermittlungen führte, die eine gewerbsmäßige Diebstahlsbande aufdeckten.
    • Die Täter, die sich als ukrainische Flüchtlinge ausgaben, stahlen vorwiegend hochpreisige Fahrräder und verursachten einen Schaden von mehreren zehntausend Euro; alle Verdächtigen wurden inzwischen festgenommen und befinden sich in Haft.
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