Kein Kitz-Start
Kriechmayr sagt Comeback ab, ÖSV-Trainer klärt auf
Nun also doch nicht! Ski-Ass Vincent Kriechmayr sagte sein Sensations-Comeback im Super-G von Kitzbühel kurzfristig ab.
Es war die Überraschungsmeldung am Donnerstag: Vincent Kriechmayr plante einen sensationellen Start im Super-G auf der Streif am Freitag. Und das nur sechs Tage nach seinem schweren Sturz in der Abfahrt von Wengen, als der Oberösterreicher im Ziel-S stürzte, sich eine starke Innenbandzerrung im rechten Knie zuzog.
Zunächst hoffte der ÖSV, dass Kriechmayr bis zur Heim-Weltmeisterschaft in Saalbach wieder fit werde. Nach einem Training im WM-Ort am Donnerstag gab der rot-weiß-rote Ski-Star positive Signale, er wolle es auf der Streif versuchen. Auch wenn der Skischuh im wahrsten Sinne des Wortes drückte, Kriechmayr über Schmerzen im Sprunggelenk klagte. Die Druckstelle sollte beseitigt werden, der Sieger von 18 Weltcuprennen dann am Freitag endgültig über das Antreten beim Super-G entscheiden.
ÖSV-Trainer klärt auf
Und da vollzog Kriechmayr die Kehrtwende. Nach dem Einfahren entschied sich der Doppel-Weltmeister von 2021 überraschend dazu, seinen Comeback-Plan über den Haufen zu werfen, nicht im ersten Kitz-Rennen an den Start zu gehen. Der Oberösterreicher wäre mit der Nummer sieben gestartet. Ein Antreten in der klassischen Abfahrt am Samstag war ohnehin kein Thema, weil der 33-Jährige keines der Abfahrtstrainings absolviert hatte – eine Grundvoraussetzung für den Start.
Kriechmayr verließ das Gelände in der Gamsstadt kommentarlos. Dafür klärte Österreichs Abfahrts-Trainer Sepp Brunner auf, woran es letztendlich scheiterte. "Er hat alles probiert, es hat sich auf der Einfahrpiste entschieden, dass er nicht schmerzfrei ist. Er kennt die Strecke, es war ihm bewusst, dass das zu wenig ist, um ganz vorne mitzufahren. Und er geht ein gewisses Risiko ein", meinte der ÖSV-Trainer.
"Es ist der Knöchel. Sie haben einiges probiert mit dem Schuh. Es ist besser gewesen, aber auch nicht ganz weg. Und das Knie hat er auch leicht verspürt", erklärte Brunner dann weiter.
Vor der Weltmeisterschaft in Saalbach stehen neben der Abfahrt und dem Slalom in der Gamsstadt das Technik-Doppel in Schladming sowie die Abfahrt in Garmisch auf dem Programm. Dass Kriechmayr das Rennen auf der Kandahar-Piste in Angriff nimmt, darf jedoch bezweifelt werden. Alles deutet auf ein Comeback erst bei der WM hin.
Auf den Punkt gebracht
- Vincent Kriechmayr hat sein geplantes Comeback im Super-G von Kitzbühel kurzfristig abgesagt, nachdem er nach einem Training weiterhin Schmerzen im Sprunggelenk und Knie verspürte.
- ÖSV-Trainer Sepp Brunner erklärte, dass Kriechmayr das Risiko als zu hoch einschätzte und sich daher entschied, nicht an den Start zu gehen, was ein Comeback erst bei der Weltmeisterschaft in Saalbach wahrscheinlich macht.