Niederösterreich

Kremser Bürgermeister will mit anderen Parteien reden

Reinhard Resch (SP) will Gespräche starten, "um möglichst bald mit der Arbeit in der neuen Funktionsperiode beginnen zu können".

Erich Wessely
Bürgermeister Reinhard Resch (SP, r.) mit Wolfgang Mahrer von der Linken Stadtbewegung
Bürgermeister Reinhard Resch (SP, r.) mit Wolfgang Mahrer von der Linken Stadtbewegung
Stadt Krems

Bei der Gemeinderatswahl in Krems am Sonntag hat die SPÖ trotz Verlusten ganz klar Platz eins verteidigt. Die Bürgermeisterpartei erreichte nach 46,07 Prozent vor fünf Jahren laut dem vorläufigen Ergebnis 40,9 Prozent. Die ÖVP erzielte 23,8 Prozent (minus 3,4 Prozentpunkte). Ein Plus vor dem Ergebnis stand bei der KLS - Kremser Linke Stadtbewegung und bei NEOS in Krems (NIK), die mir der Liste Pro Krems angetreten waren. Die MFG schaffte den Einzug ins Rathaus - mehr dazu hier.

Die SPÖ stellt künftig 17 (davor 19) Mandatare, die ÖVP zehn (elf). Die FPÖ (14,7 Prozent oder minus 0,4 Prozentpunkte) hält unverändert sechs Sitze. Die KLS (von 5,27 auf 7,1 Prozent gewachsen) legte von zwei auf drei zu, NIK (6,6 Prozent) erreichte zwei (Pro Krems 1). Einen Vertreter in den Gemeinderat werden weiterhin die Grünen (3,7 nach 3,6 Prozent 2017) sowie erstmals die MFG (3,0 Prozent) entsenden.

Geringere Wahlbeteiligung

In der niederösterreichischen Statutarstadt hatten acht Listen kandidiert. Einzig Green Future Krems (GREENK) blieb mit 0,7 Prozent ohne Mandat. 19.904 Stimmberechtigte bedeuteten um fast 4.000 weniger als 2017 mit 23.882. Aufgrund der jüngsten Wahlrechtsreform im Bundesland durften nur mehr Personen mit Hauptwohnsitz in Krems zum Urnengang.

Die Wahlbeteiligung sank auf 57,35 Prozent. Vor fünf Jahren hatte sie 65,09 Prozent betragen.

Bürgermeister Reinhard Resch
Bürgermeister Reinhard Resch
Stadt Krems

Reinhard Resch und sein Team seien "mit ihrer großartigen Arbeit für Krems bestätigt" worden, reagierte SPÖ-Landesparteichef und Landesvize Franz Schnabl noch am Sonntag. Das junge Team der Volkspartei Krems mit einem jungen Spitzenkandidaten hat laut Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner "ein solides Ergebnis" erreicht. "Die FPÖ hat erstmals in der Geschichte zwei Sitze im Stadtsenat errungen und das historisch beste Ergebnis mit sechs Mandaten gehalten", betonte Landesparteiobmann Udo Landbauer. Das Team um Spitzenkandidat Dominic Heinz habe "mit viel Entschlossenheit, großer Leidenschaft und unglaublichem Engagement" wahlgekämpft, stellte Neos-Landessprecherin Indra Collini fest. Der Landesgeschäftsführer der Grünen, Hikmet Arslan, sprach von einem "passablen Ergebnis".

Stadtchef "zufrieden mit Ergebnis"

In einer ersten Stellungnahme gab sich Bürgermeister Reinhard Resch „zufrieden mit dem Ergebnis. Immerhin ist es das zweitbeste Ergebnis, das die SPÖ je in Krems erreicht hat".

Seine Partei, die SPÖ, erreichte 4574 Stimmen, 40,9 Prozent bedeuten 17 Mandate. Die VP Krems verlor Stimmen. 2602 Stimmen (23,28 Prozent) bedeuten ein Mandat weniger als bisher. Die Partei mit dem neuen Spitzenkandidaten Florian Kamleitner hält nun bei 10 Mandaten. „Natürlich hätte ich mir mehr für unsere Partei gewünscht“, gestand dieser in einem ersten Statement. Dennoch gibt er sich zufrieden, zweitstärkste Kraft im Gemeinderat zu sein und „gemeinsam mit anderen kleineren Listen die absolute Mehrheit einer Partei verhindert zu haben“.

"Große Herausforderungen warten auf uns"

Noch am späten Abend gab Resch ein weiteres Statement via Facebook ab: "Trotz deutlich schwierigerer Voraussetzungen haben wir das historisch zweitbeste Ergebnis erzielt und unsere Spitzenposition gefestigt. Zum Vergleich: Die zweit- und drittstärksten Listen haben zusammen weniger Mandate als wir erzielt. Ich möchte mich bei meinem engagierten Team bedanken! (...) Ab morgen führen wir Gespräche mit anderen Fraktionen, um möglichst bald mit der Arbeit in der neuen Funktionsperiode beginnen zu können. Große Herausforderungen warten auf uns, die wir gemeinsam angehen wollen!"

Walter Rosenkranz gratulierte seiner Susanne zum Wahlergebnis.
Walter Rosenkranz gratulierte seiner Susanne zum Wahlergebnis.
FPÖ