Ex-FPÖ-Außenministerin

Kreml-Kneissl verbreitet Propaganda zum Tod von Nawalny

Eine Thrombose hat laut russischen Staatsmedien zum Nawalny-Tod geführt. Weltweit wird das bezweifelt, nicht so von Österreichs Ex-Außenministerin.

Newsdesk Heute
Kreml-Kneissl verbreitet Propaganda zum Tod von Nawalny
Die damalige Außenministerin Karin Kneissl beim russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau, März 2019.
UNBEKANNT / APA / picturedesk.com

Nach dem Tod von Kremlkritiker Alexej Nawalny gibt es Ungereimtheiten zu möglichen Todesursachen. Die russische Gefängnisbehörde berichtete, Nawalny hätte sich nach einem Spaziergang am Freitag unwohl gefühlt und sei in Ohnmacht gefallen. Auch die Wiederbelebung  habe keinen Erfolg gehabt. "Notärztliches Personal bestätigte den Tod des Verurteilten. Die Todesursache wird derzeit geklärt", heißt es weiter.

"Kreml-Kneissl" unterstützt Propaganda

Weltweit gibt es Anteilnahme und Zweifel an einem natürlichen Tod. Das Putin-Regime habe seinen Gegner endgültig zum Schweigen gebracht, lautet der Tenor. Auch Ex-FPÖ-Außenministerin Karin Kneissl äußerte sich kurz nach Bekanntgabe des Todes: Sie unterstützte einmal mehr die Putin-Propaganda.

Wladimir Putin und Karin Karin Kneissl mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen im Jahr 2019 bei einem Treffen in Sotchi, Russland.
Wladimir Putin und Karin Karin Kneissl mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen im Jahr 2019 bei einem Treffen in Sotchi, Russland.
REUTERS

"Alexej Nawalny starb in einer Justizvollzugskolonie. Dies teilte der Bundesstrafvollzugsdienst des Autonomen Kreises der Jamal-Nenzen mit. Einer Quelle zufolge löste sich ein Blutgerinnsel", schrieb Kneissl auf Telegram. Auch der russische Staatssender RT hatte ein "abgelöstes Blutgerinnsel" (eine Thrombose) als Todesursache angeführt. Die österreichische Ex-Ministerin unterstützte auch die Erklärung, wonach Nawalny nach dem "Spaziergang" in Ohnmacht gefallen sei und nicht wiederbelebt werden konnte.

Es ist nicht das erste Mal, dass Kneissl als Kreml-Fürsprecherin auffällt. Laut Kritikern steht die 59-Jährige voll im Dienste der Putins. So tritt "Kreml-Kneissl" immer wieder im russischen Staatsfernsehen auf. Die Staatliche Uni in St. Petersburg habe ihr einen Job bei einem Thinktank besorgt, heißt es. 

"Putin ist ein intelligenter Gentleman"

Kneissl ist "Riesenfan" Putin, wie sie bei einem BBC-Interview im Dezember 2023 erklärte. Der russische Präsident sei der intelligenteste Gentleman, den sie je getroffen habe, erklärte sie vor Weihnachten.

Ex-Außenministerin Karin Kneissl und der russische Präsident Wladimir Putin bei der Hochzeit der Ex-Außenministerin.
Ex-Außenministerin Karin Kneissl und der russische Präsident Wladimir Putin bei der Hochzeit der Ex-Außenministerin.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Währenddessen hält Nawalnys Atzt Alexander Polupan eine Thrombose als Todesursache für unwahrscheinlich. Nawalny habe keine Vorerkrankungen gehabt, die eine Thrombose wahrscheinlich machen würden, erklärte Polupan dem Online-Medium "Meduza". Unmittelbar vor dem Tod hätte er "keine akuten gesundheitlichen Probleme" gehabt.

Dafür spricht auch das mutmaßlich letzte Video von Nawalny, "Heute" berichtete. Unabhängige russische Medien hatten es kurz nach Nawalnys Tod veröffentlicht. Es zeigt den Kreml-Kritiker einen Tag vor seinem Tod während eines Gerichtstermins. 30 Sekunden ist der Clip lang. Zu sehen ist Nawalny, er spricht und lächelt. Dabei habe "fröhlich, gesund und munter" gewirkt. Ähnliches berichteten die Mutter und Vertraute des Toten, die mit ihm noch vor Kurzem in Kontakt waren.

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    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View

    Auf den Punkt gebracht

    • Nach dem Tod von Alexej Nawalny gibt es Zweifel an den offiziellen Angaben, dass er an einem Blutgerinnsel starb
    • Auf Telegram unterstützt die österreichische Ex-Ministerin Karin Kneissl die russische Erklärung, wonach Nawalny an einer Thrombose gestorben sei
    red
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