Österreich
Krebs mit Salbe behandelt: Frau kämpft ums Überleben
Mit einer Salbe soll ein Hautarzt eine Krebs-Patientin im Weinviertel (NÖ) behandelt haben - ein Fehler: Denn es war ein Plattenepithelkarzinom.
Schwere Vorwürfe erhebt eine Tochter (53) gegen einen Dermatologen aus dem Weinviertel: „Er hat nicht mal den Befund gelesen, Mutti von oben herab behandelt. Jetzt könnte ich sie verlieren", kämpft die alleinstehende Fianzamtskraft mit den Tränen.
Im Sommer 2016 hatte sich die agile Seniorin (79) beim Hautarzt am Kopf behandeln lassen. Der Mediziner sprach von gutartigem Krebs, entfernte Hautpartikel mit Stickstoff. Die Wunde heilte nicht, im Jänner ging sie wieder zum Hautarzt, dieser verschrieb eine Salbe. Erst im Februar nahm der Mediziner Gewebe ab. „Er schaute sich den Befund nicht mal an, schickte meine Mutter zur endgültigen Entfernung ins Spital. Als ich nachfragte, schrie er mich an, ich solle wegen harmlosen weißen Krebs kein Theater machen. Die Sache wäre nach drei Tagen im Klinikum ohnedies erledigt", so die 53-Jährige.
Üble Diagnose erst im Spital
Nur: Im Spital erkannte man schnell das Karzinom, das bereits tief im Knochen saß. „3 Tage Aufenthalt meinte ihr Hautarzt?", fragte die Oberärztin verdutzt. "Das wird lange dauern", meinte die Ärztin dann zur Tochter. Drei lange Operationen (bis zu 9 Stunden) folgten, die Seniorin wurde Ende Juni auf die Palliativstation Mistelbach verlegt, kämpft ums Überleben, beginnt jetzt mit Juli auch eine Strahlentherapie.
Die Tochter übergab den Fall Patientenanwalt Gerald Bachinger: „Das sind sehr schwere Vorwürfe, die ich abolut ernst nehme und rigoros prüfen werde." (Lie)