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Kranker Frau bleiben nach Gasrechnung acht Euro am Tag
Hildegard steht vor schwierigen Entscheidungen: Nachdem ihr Gasvertrag massiv teurer wurde, kann sich die 58-Jährige das Leben nicht mehr leisten.
Die derzeit in die Höhe schnellenden Energie-Preisen verzagen vor Beginn der Herbstsaison viele Österreicher. Der Klimabonus sollte Abhilfe schaffen, doch während einige den 500€-Bonus wörtlich verpulverten oder sich zwei Flaschen Luxus-Wodka gönnten, wird selbst der Anti-Teuerungs-Fünfhunderter Hildegard (58) wenig helfen, denn: Sie soll nun mehr als die Hälfte ihrer Einnahmen für Gas ausgeben, obwohl sie kaum heizt.
Leserin: "Gasrechnung macht mich wahnsinnig!"
"Heute"-Leserin Hildegard ist auf ein warmes Zuhause angewiesen, denn die 58-Jährige leidet an einer Rheumaerkrankung und ist dadurch arbeitsunfähig. Deswegen bezieht sie derzeit eine Berufsunfähigkeitspension von 1.060 Euro. Schon im August berichtete "Heute" über die prekäre Situation in ihrem niederösterreichischen Einfamilienhaus.
Nun steht die Pensionistin vor einer düsteren Zukunft, denn: Hildegard soll nun sogar rund 580 Euro monatlich für Gas blechen. Im Gespräch mit "Heute" sprach Leserin Hildegard Klartext: "Diese Situation macht mich wahnsinnig, weil die Gaskosten wieder um 200 Euro gestiegen sind und ich einfach nichts tun kann, um mich zu entlasten."
Hildegard bleiben 250 Euro für Essen und Gesundheit
Wenn man zu den monatlichen Gaskosten auch den Strombeitrag, die Gemeindegebühren sowie die Versicherung für ihr Auto hernimmt, bleiben der Niederösterreicherin 250 Euro zum Leben. Mit diesem Geld hält sich Hildegard mit den nötigsten Nahrungsmitteln und Medikamenten am Leben. In den Wintermonaten sind oft kostspielige Bewegungs- und Physiotherapien vonnöten.
Deshalb kochte die in Amstetten lebende Frau am Donnerstag auch nur mit Lebensmitteln, die sie im Haus hatte und mischte ein paar Eier und Reis zum Eierreis zusammen. Mit Petersilien und Karotten aus dem Garten rundete sie ihr Mittagessen ab. "Für mehr bleibt im Moment einfach kein Geld", so Hildegard.
EVN: "Mehrere Faktoren zu beachten"
In der Hoffnung, Hilfe zu bekommen, wandte sich die Niederösterreicherin an den EVN-Kundenservice. Als die Rheuma-Kranke berichtete, dass sie womöglich nicht zahlungsfähig sei, machte ihr die Kundenbetreuerin ein eher bescheidenes Gegenangebot: Sie könne zwar zu den Konditionen ihres alten Tarifes zahlen – das wären rund 380 Euro – die jeweilige Differenz am Ende des Monats würde sich jedoch in der Nachzahlung wiederfinden.
Im Gespräch mit EVN-Pressesprecher Stefan Zach erklärte dieser, wie es zu solch einer hohen Gasrechnung kommen kann: "Wir berechnen zukünftige Teilbeträge anhand der Energiemenge des letzten Abrechnungszeitraumes, der Verbrauchsgewohnheiten, den langjährigen Durchschnittstemperaturen sowie den aktuellen Preisen am Energiemarkt."
"Wir sind bestrebt, die Teilbeträge so zu berechnen, dass diese den Verbrauch möglichst genau abdecken. Auf Kundenwunsch ändern wir die Teilbeträge gerne. Unsere Kundin kann uns die gewünschte Höhe jederzeit bekanntgeben", so der EVN-Sprecher. Zu zahlen wäre der Restbetrag trotzdem mit der Jahresabrechnung ...
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