Wintersport
Kramer über Olympia-Aus: "Ich war echt in einem Loch"
Sara Marita Kramer verpasste wegen Corona als große Gold-Favoritin die Olympischen Spiele. Jetzt spricht sie offen über ihr mentales Tief.
Olympia-Drama! Österreichs Überfliegerin Sara Marita Kramer verpasste die Winterspiele in Peking, weil sie unmittelbar vor der geplanten Abreise positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Die ÖSV-Adlerin musste daheim bleiben, ihr Traum von Gold unter den fünf Ringen platzte.
Jetzt spricht die Athletin in einer Medienrunde offen über die schwere Zeit seit der Erkrankung und der Gewissheit, dass die China-Reise gestrichen war. Sie verrät: "Es waren grausige Tage, schlaflose Nächte. Ich habe das Ganze nicht wahrhaben wollen. Es war wie einen Albtraum leben, den man sich nie so zusammenreimen hätte können, und irgendwie war es dann doch die Realität. "Ich war echt ein bisserl in einem Loch. Das Gefühl ist grausig, weil man steht jeden Tag auf, im Hintergedanken dort zu performen, und auf einmal ist es weg."
Die 20-Jährige blickt mit Wehmut auf die verpasste Chance zurück: "Natürlich gibt es noch mehrere Olympische Spiele, aber die sind halt nur alle vier Jahre. Vier Jahre sind lang und man sieht, es passieren immer Sachen, die man nicht am Schirm hat."
Eine Woche vor dem Weltcup in Hinzenbach hat sie aber auch gute Nachrichten für ihre Fans: "Ich bin wieder voll da. Mental ist es natürlich schwierig, mit der Motivation war es anfangs nicht so leicht, aber es geht bergauf." Die Sprungskier hat sie seit der Covid-Erkrankung aber noch nicht angeschnallt: "Ich hoffe, dass es dann nächste Woche wieder da ist und ich wieder mit Freude auf die Schanze gehen kann." Ihr neues Ziel für den Rest der Saison heißt: "Natürlich ist der Gesamt-Weltcup noch mein Ziel und der Fokus für die Saison, man braucht Ziele. Ich weiß, dass ich gut Skispringen kann und viel erreichen kann. Alles was möglich ist, probiere ich."
Die Leistungen ihrer Kolleginnen verfolgte Kramer zuhause vor dem Fernseher, hatte auch Kontakt: "Wir haben einmal Videocall gemacht, ich habe ihnen immer alles Gute gewünscht. Die haben auch mitgelitten und geschaut, mich wieder aufzubauen."