Nach Vorwürfen
Kraft im Tournee-Ort wegen Anzug disqualifiziert
Die ÖSV-Adler sind zumindest kurzzeitig entthront. Die Serie an dominanten Weltcupsiegen ist in Oberstdorf beim Skifliegen gerissen.
Große Flugshow von Timi Zajc, Ärger bei den Österreichern. Die Siegesserie der heimischen Adler ist gerissen. Auch, weil Überflieger Stefan Kraft ausgerechnet in Oberstdorf wegen seines Anzuges disqualifiziert wurde.
Zur Erinnerung: Die Debatte um das Wunder-Material der ÖSV-Stars hatte während der Vierschanzentournee hohe Wellen geschlagen. Vor allem in Deutschland, nachdem Kraft und Co. die DSV-Springer in Oberstdorf und Garmisch, später auch in Innsbruck und Bischofshofen alt aussehen hatten lassen.
Das ist ÖSV-Überflieger Daniel Tschofenig
Kraft wurde nach dem ersten Durchgang aus dem Bewerb genommen. Sein Anzug wies nicht die nötige Luftdurchlässigkeit auf. Wichtiger Hinweis: Auch bei der Tournee waren die Anzüge ausgiebig kontrolliert worden. Nach Schummel-Vorwürfen der Konkurrenz ist die Disqualifikation nun aber ein gefundenes Fressen für die rivalisierenden Nationen, nachdem Österreich nicht nur die Tournee, sondern die gesamte bisherige Saison dominiert hatten.
Gut einen Monat vor WM-Beginn ging der Sieg am Samstag an den Slowenen Zajc. Für den Großschanzen-Weltmeister war es der fünfte Weltcup-Sieg – alle im Fliegen erreicht, vier davon im Allgäu, Zajc durchbrach damit auch eine Serie: Seit März 2024 hatten nur Deutsche oder Österreicher im Weltcup gewonnen – Letztere zuletzt sieben Mal in Serie.
Stefan und Marisa Kraft haben geheiratet
Zajc lag nach Flügen auf 222,0 und 233,0 m (453,7 Punkte) vor Johann Andre Forfang (448,6). Der Norweger hatte nach dem ersten Durchgang noch geführt, im Finale mit 235,0 m dann den weitesten Sprung des Tages gezeigt, diesen aber nicht sauber landen können. Dritter wurde Domen Prevc (Slowenien/444,9). Mit Platz vier baute Österreichs Tourneesieger Daniel Tschofenig die Führung im Gesamtweltcup aus.