Welt
Krätze-Ausbruch in Schweizer Asylzentren
In Schweizer Asylzentren bricht immer wieder die Hautkrankheit Krätze aus. Behörden vermuten einen Zusammenhang mit jungen Asylsuchenden.
In der Schweiz galt die Krätze lange als besiegt. Nun melden die Behörden wieder vermehrt Fälle der Hautkrankheit – hauptsächlich tauchen diese in Schweizer Bundesasylzentren auf, so Samuel Wyss, Sprecher des Staatssekretariats für Migration (SEM), gegenüber dem SRF. Weil die Krankheit nicht meldepflichtig ist, gibt es dazu keine exakten Zahlen.
Beim SEM geht man laut "20 Minuten" davon aus, dass der Anstieg der Anzahl der Fälle einen Zusammenhang mit den vielen Gesuchen von minderjährigen Asylsuchenden hat. Viele würden sich auf der langen Flucht in den Flüchtlingscamps mit der Hautkrankheit anstecken.
Kommen die Asylsuchenden in der Schweiz an, werden sie erst einmal auf mögliche Krankheiten und Infektionen untersucht. Um die Ausbreitung zu vermeiden, werden zudem die Zimmer gründlich gereinigt, Bettwäsche und Kleider regelmäßig gewechselt und, sofern möglich, Körperkontakt vermieden.
Krätze löst starken Juckreiz aus
Gegenüber dem SRF sagt die Berner Kantonsärztin Barbara Grützmacher, man könne nicht genau sagen, ob es derzeit eine Zunahme an Krätzefällen gibt. "Es gibt jedoch vereinzelt Anfragen von Schulen, die solche Fälle haben".
Für die Bevölkerung bestehe aber kein Risiko, so Grützmacher. Denn für eine Ansteckung mit Krätze braucht es intimen Kontakt oder die Betroffenen nutzen die gleiche Bettwäsche wie eine infizierte Person.
Krätze, in der Fachsprache auch Skabies genannt, wird von Krätzemilben ausgelöst. Diese nisten sich unter der obersten Hautschicht ein und legen dort ihre Eier ab, worauf es zu starkem Juckreiz kommt. Viele der Betroffenen kratzen sich blutig. Die Behandlung der Krankheit dauert einige Wochen.