Politik

Deshalb könnte KPÖ-Sensation Babler bei SPÖ-Wahl helfen 

Die KPÖ erreichte bei der Salzburg-Wahl sensationell 11 Prozent und damit Platz vier. Was das für die SPÖ-Mitgliederbefragung bedeuten könnte.

Stefanie Riegler
Andreas Babler bei seiner Basistour in Wien
Andreas Babler bei seiner Basistour in Wien
Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com

Die Salzburg-Wahl ist geschlagen! Die ÖVP verteidigte mit 30 Prozent zwar Platz eins, musste aber ähnlich wie bei der Landtagswahl in Niederösterreich herbe Verluste einstecken. Dafür konnte die FPÖ auch in Salzburg massiv zulegen. Mit 25 Prozent holten die Freiheitlichen Platz zwei und überholten die SPÖ, die mit 17,9 Prozent nur auf Rang drei landeten.

Wahl-Sensation in der Hauptstadt

Für eine weitere Überraschung sorgte die KPÖ mit 11,7 Prozent. Die Kommunisten wurden damit in Salzburg zur viertstärksten Kraft gewählt und überholten die Grünen (8 Prozent) und die NEOS, die den Einzug in den Landtag verfehlten.

In der Stadt Salzburg gelingt der KPÖ überhaupt die größte Sensation des Wahlsonntags. Dort erreichte die Partei mit Spitzenkandidat Kay-Michael Dankl sogar Platz zwei und mehr als 21 Prozent.

Mit dem überraschenden Wahlergebnis sind die Kommunisten erstmals seit 1949 (!) wieder im Salzburger Landtag vertreten. Im Gegensatz zu den anderen Parteien standen ihnen nur sehr geringe finanzielle Mittel im Wahlkampf zur Verfügung.

Leistbares Wohnen als Kernthema

Wie eine Wahlmotiv-Studie von Peter Hajek ergab, wurde die KPÖ vor allem deshalb gewählt, weil sie nicht Teil des Polit-Establishments ist. 23 Prozent der KPÖ-Wähler gaben zudem an, dass die Partei "authentisch, ehrlich und glaubwürdig" rüberkommt. Der Spitzenkandidat Kay-Michael Dankl konnte 18 Prozent überzeugen.

Leistbares Wohnen war das Kernthema der KPÖ im Wahlkampf und auch damit konnte die Partei bei den Wählerinnen und Wählern punkten.

Das historische Ergebnis der KPÖ könnte nun auch dem linken Flügel in der SPÖ Auftrieb geben und somit auch Andreas Babler bei der Mitgliederbefragung nach oben bringen, berichtet der "Kurier".

Ab Montag dürfen die 148.000 SPÖ-Mitglieder über den Partei-Vorsitz abstimmen. Laut Experten und Expertinnen mobilisiert Traiskirchens Bürgermeister vor allem in den sozialen Medien stark und spricht den linken Flügel der Sozialdemokraten an. So unterstützt auch die Sozialistische Jugend Babler.

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Er betont immer wieder, dass er Armut und Ungleichheiten in der Gesellschaft bekämpfen möchte. Auch Babler setzt sich auf seiner Bundesländer-Tour für leistbares Wohnen ein und fordert u.a. eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, "Heute" berichtete.

Das Ergebnis der KPÖ in Salzburg könnte Babler mit seinem ausgeprägten Linkskurs nun bei der Mitgliederbefragung helfen. SPÖ-Spitzenkandidat David Egger, der im Team Doskozil verortet ist, fuhr das historisch schlechteste SPÖ-Landesergebnis ein.

Politikwissenschaftlerin und Babler-Unterstützerin Natascha Strobl schrieb auf Twitter, dass ein Doskozil-Kurs für die ganze SPÖ nicht funktioniere.

Zwar deklarieren sich in den Bundesländern namhafte Funktionäre für den burgenländischen Landeshauptmann, doch in der Stadt Salzburg wurde SPÖ von den Kommunisten deutlich abgehängt. Die Sozialdemokraten kamen hier nur auf 17 Prozent.

SPÖ Burgenland kritisiert Rote im Bund

Die SPÖ Burgenland macht die Bundes-SPÖ für das Minus in Salzburg verantwortlich. Diese habe "keine Rücksicht genommen" und schon vor der Wahl mit der Debatte um den Bundesparteivorsitz begonnen, meinte Landesgeschäftsführer Roland Fürst. Spitzenkandidat David Egger und sein Team hätten dennoch "tapfer gekämpft".

Das Wahlergebnis zeige aber, dass es eine starke Sozialdemokratie im Bund brauche, "die wieder Wahlen gewinnen kann und auch die Landesorganisationen mitnimmt", so Fürst.

Bis 10. Mai können SPÖ-Mitglieder ihre Stimme online oder per Post abgeben. Am 22. Mai sollten die Ergebnisse der Befragung vorliegen. Offiziell gewählt wird der oder die künftige SPÖ-Vorsitzende dann am 3. Juni, auf dem Bundesparteitag.

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