Geringverdiener und Junge
Kostenexplosion! Jeder Zweite will heuer weniger Heizen
Steigende Energiepreise zwingen viele zum Sparen: Fast die Hälfte der Österreicher plant, diesen Winter weniger zu heizen.
Ein Blick auf die Energie-Rechnung treibt so manchem die Schweißperlen auf die Stirn – und das mitten im Winter. Pünktlich zum Beginn von Frost und Kälte steigen die Energiepreise erneut an. Doch es sind nicht nur die gestiegenen Preise: Auch hohe Netzentgelte belasten die Haushalte schwer.
Die Kombination bringt viele Österreicher an ihre finanziellen Grenzen. Eine aktuelle Umfrage unter 1.000 Österreichern zeigt: Fast die Hälfte (46 Prozent) plant, diesen Winter weniger zu heizen, um Geld zu sparen.
Wiener Haushalte besonders betroffen
"Auch dieses Jahr will fast die Hälfte nicht unnötig Geld verheizen", bestätigt Michael Rajtora, Vorstand der Immobilienrendite AG. Das Ergebnis liegt nur knapp unter dem des Vorjahres, als 48 Prozent beim Heizen sparten.
Je jünger die Befragten sind, desto eher besteht Bereitschaft zum Verzicht auf wohlige Wärme in den vier Wänden (61 Prozent). Überdurchschnittlich hoch ist sie auch in Wien (63 Prozent) und bei Personen mit geringerem Netto-Haushaltseinkommen (59 Prozent). Die durchschnittliche Schmerzgrenze für Heizung und Strom liegt bei 213 Euro im Monat – für viele eine kaum erreichbare Summe.
Die Energiekrise: Woher soll der Strom kommen?
Während Photovoltaik in Österreich stetig ausgebaut wurde, ist der Winter eine Herausforderung: Dunkelflauten und Windstille sorgen dafür, dass die erneuerbaren Energien kaum genutzt werden können. Das Ergebnis? Europa hat schlichtweg zu wenig Strom. Doch die Umfrage zeigt, dass viele Österreicher klare Vorstellungen haben, wie der Mangel ausgeglichen werden könnte.
Spitzenreiter ist der Ausbau der Wasserkraft, der von 57 Prozent der Befragten befürwortet wird. Besonders beliebt ist diese Lösung in Tirol (73 Prozent), Salzburg (72 Prozent) und Kärnten (70 Prozent). Gleichzeitig sehen 54 Prozent Potenzial in der Müllverbrennung – eine Energiequelle, von der Österreich mehr als genug hätte. Holz- und Pelletsöfen bleiben mit 30 Prozent eine weitere Option, besonders bei den Kärntnern (51 Prozent). Allerdings ist der Feinstaubausstoß hier ein klarer Nachteil.
Nachhaltig denken, aber nicht frieren
Markus Kitz-Augenhammer, ebenfalls Vorstand der Immobilienrendite AG, zeigt sich optimistisch: "Die Mehrheit der Österreicher denkt nachhaltig und zukunftsgerichtet, was die Energieversorgung betrifft." Besonders in den westlichen Bundesländern scheint der Einwand, dass neue Stauseen die Natur zerstören, kaum Gewicht zu haben.
Die Bilder des Tages
Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Österreich" ist die aktuell meistgelesene Story "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.
Auf den Punkt gebracht
- Die steigenden Energiepreise und hohen Netzentgelte belasten viele österreichische Haushalte, sodass fast die Hälfte der Befragten plant, diesen Winter weniger zu heizen, um Geld zu sparen.
- Besonders betroffen sind jüngere Menschen, Wiener Haushalte und Personen mit geringerem Einkommen, während der Ausbau der Wasserkraft als bevorzugte Lösung zur Bewältigung der Energiekrise gesehen wird.