Ganze Branche ächzt
Kosten zu hoch – jetzt sinken Löhne um 20 Prozent
Es ist zum Verzweifeln: So gut wie alles ist teurer geworden, gleichzeitig stagnieren oder sinken Löhne. Eine Branche trifft es besonders hart.
Es wurde schon befürchtet, jetzt belegt es die endgültige Statistik schwarz auf weiß: Die landwirtschaftlichen Einkommen sind im Vorjahr stark gesunken: Das Minus macht satte 21,1 Prozent aus, berichtet die Landwirtschaftskammer Oberösterreich.
Die Gründe für den Verlust: hohe Produktionskosten, niedrigere Getreidepreise und weniger öffentliche Gelder. Die Interessenvertretung bekrittelt die "schwierige Lage bäuerlicher Familienbetriebe".
"Während die Kosten im Vorjahr weiterhin hoch waren, gingen die Erzeugerpreise wieder teils massiv nach unten", berichtet Kammer-Präsident Franz Waldenberger. In anderen Berufsgruppen gab es heuer großzügige Inflationsanpassungen bei Gehältern und Löhnen, in der Land- und Forstwirtschaft nicht."
„Während die Kosten im Vorjahr weiterhin hoch waren, gingen die Erzeugerpreise wieder teils massiv nach unten.“
Waldenberger pocht dringen auf einen Ausgleich. "Denn auch bäuerliche Familien haben mit den steigenden Lebenshaltungskosten zu kämpfen und müssen ihre Existenzen absichern."
Zwar sei die Land- und Forstwirtschaft jüngst durch ein weiteres Entlastungspaket der Bundesregierung in ihrer Wettbewerbsfähigkeit gestärkt worden. Die wirtschaftliche Situation für die Betriebe bleibe aber weiter sehr herausfordernd, so der Präsident.
Die Landwirte würden mit weiteren massiven Problemen kämpfen: Waldenberger nennt einerseits die Rechtsunsicherheit, die vor allem aus dem Beschluss der EU-Verordnung zur Wiederherstellung von Ökosystemen oder auch Renaturierungs-Verordnung resultiert. Andererseits kritisiert er die überbordende Bürokratie, die sich beispielsweise aus der Entwaldungsverordnung ergibt, die mit Jahresende umgesetzt werden muss.