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Kosovo-Polizist schießt auf Serben, auch Kind (11)

Inmitten der Spannungen zwischen Serbien und Kosovo hat sich nahe der serbischen Grenze ein Zwischenfall ereignet. Zwei Serben wurden angeschossen.

Die beiden Opfer haben zum Zeitpunkt der Tat einen Eichenstamm getragen – die Eiche spielt eine wichtige Rolle während des orthodoxen Weihnachtsfests. (Symbolbild)
Die beiden Opfer haben zum Zeitpunkt der Tat einen Eichenstamm getragen – die Eiche spielt eine wichtige Rolle während des orthodoxen Weihnachtsfests. (Symbolbild)
ARMEND NIMANI / AFP / picturedesk.com

Zwei serbische Bewohner des Kosovo sind am Freitag durch Schüsse verletzt worden, darunter ein elfjähriger Bub. Unter Tatverdacht wurde nach Behördenangaben ein kosovarischer Elitepolizist festgenommen. Der Vorfall ereignete sich nahe dem mehrheitlich von Serben bewohnten Dorf Strpce im Süden des Kosovo.

Nach Polizeiangaben feuerte der Angreifer, der sich außerhalb seiner Dienstzeit befand, aus einem Auto heraus auf die beiden Cousins im Alter von elf und 21 Jahren und ergriff die Flucht. Das Motiv für den Angriff war zunächst unklar. Die beiden Opfer seien nicht in Lebensgefahr, erklärte die Polizei.

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    Mit dem Swisscoy-Kontingent beteiligt sich die Schweizer Armee an der Friedensmission Kfor im Kosovo. Über den Einsatz selbst ist wenig bekannt – und auch Kommandant Roman Camenisch beantwortete im Interview mit 20 Minuten nur allgemeine Fragen.
    Mit dem Swisscoy-Kontingent beteiligt sich die Schweizer Armee an der Friedensmission Kfor im Kosovo. Über den Einsatz selbst ist wenig bekannt – und auch Kommandant Roman Camenisch beantwortete im Interview mit 20 Minuten nur allgemeine Fragen.
    privat

    Nach Angaben der serbischen Regierung trugen die beiden Cousins einen Eichenstamm, der traditionell von serbisch-orthodoxen Christen zum orthodoxen Weihnachtsfest am 7. Jänner geschlagen wird. Die serbische Regierung sprach von einem "Mordversuch". Kurze Zeit nach dem Angriff blockierten Serben eine Straße in der Region, um die Festnahme des Verdächtigen zu fordern. Der kosovarische Regierungschef Albin Kurti verurteilte den Angriff.

    Konflikt spitzt sich zu

    Das 1,8-Millionen-Einwohner-Land Kosovo mit seiner mehrheitlich albanischen Bevölkerung hatte im Jahr 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, wird aber von Belgrad bis heute als abtrünniges serbisches Gebiet betrachtet. Belgrad bestärkt die rund 120.000 Mitglieder der serbischen Minderheit im Norden des Kosovo in ihren Versuchen, sich der Autorität der Regierung in Pristina zu widersetzen.

    Im Dezember hatte sich der Grenzkonflikt zwischen Serbien und dem Kosovo zugespitzt. Serbische Bewohner des Kosovo blockierten den Verkehr im Norden des Landes wochenlang mit Straßensperren. Erst Ende 2022 wurden sie abgebaut.