Welt
Kosovo-Krise – Serben fühlen sich von Nato gedemütigt
Nach der erneuten Eskalation im Serbien-Kosovo-Konflikt vom Wochenende muss Präsident Aleksandar Vucic einen bereits erwarteten Dämpfer hinnehmen.
Fast täglich kommt es zu neuen Aufregern in der angespannten Situation zwischen Serbien und dem Kosovo. Bereits vor Wochen hatte der serbische Präsident Aleksandar Vucic Truppenverlagerungen in das kosovarisch-serbische Grenzgebiet angekündigt. Das Einrücken von 1.000 serbischen Soldaten in den Kosovo beantragte er bei der im Kosovo stationierten, Nato-geführten Schutztruppe KFOR.
Wie allseits erwartet wurde, kam es nun endgültig zur Ablehnung des gestellten Antrags. Das verlautbarte Vucic am Sonntag im regierungsnahen Privatesender Pink TV. Er übt scharfe Kritik und spricht davon, dass das KFOR-Kommando die serbische Bevölkerung mit dieser Entscheidung demütigen würde.
Erneute Eskalation
Seit der Kosovo 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärte, kommt es zu Konflikt-Wellen, da Serbien das Landesgebiet bis heute für sich beansprucht. Ende 2022 eskalierten die Spannungen im hauptsächlich serbisch besiedelten Grenzgebiet im Nordkosovo, was Vucic zur Ankündigung des Einmarsches veranlasste.
Nach Konflikten um Nummerntafeln hatte der serbische Präsident die Entsendung der Soldaten als Reaktion auf die Festnahme eines serbischstämmigen Ex-Polizisten beantragt. Dieses Wochenende kam es zu erneuten Spannungen im Süden des Landes. Wie "Heute" berichtete, schoss ein kosovarischer Polizist in Zivil auf Serben, darunter auch ein 11-jähriger Bub.