Niederösterreich
Kopfschuss-Killer führte nach außen normales Leben
Sar A. (47) soll Regimekritiker Martin B. alisa Mamikhan U. (43) erschossen haben. Der fünffache Vater versuchte aber, unauffällig zu leben.
Fünf Kinder und eine Ehefrau soll Sar A. haben. In Österreich arbeitete er bei einer Leihfirma in Linz-Land (OÖ), spielte aber mit dem Gedanken in seine Heimat Tschetschenien für immer zurückzukehren. Die persönliche Sicherheit und vor allem die Sicherheit der Familie waren ihm dabei laut "APA" ein großes Anliegen.-
Festnahme 2013
Im Februar 2013 wurde er bei der Fahrt von Österreich nach Russland an der ukrainischen Grenze mit 1.000 Patronen des Kalibers 45 ACP im Tank seines Volkswagens festgenommen.
Den ukrainischen Behörden gab er sich als Ex-Polizist und Kriegsveteran aus. Die beschlagnahmten Patronen seien ein günstiger Gelegenheitskauf von einem Bekannten gewesen. Im August 2013 wurde der Tschetschene schließlich zu 3,5 Jahren Haft verurteilt. Auffällig: Über den Zeitpunkt seiner Entlassung scheint im ukrainischen Gerichtsregister nichts auf.
Sar A. dürfte jedoch vorzeitig entlassen worden sein, denn sein Golf mit Kennzeichen Linz-Land wurde im März 2016 in Luck (Ukraine) verkauft.
Fünf Schüsse
Wie berichtet sollen Sar A. und Komplize Salman M. (37) Regimekritiker Martin B. alias Mamikhan U. (43) am Samstagabend auf einem Parkplatz in Gerasdorf (Korneuburg) mit fünf Schüssen getötet haben. Sar A. soll dabei der Schütze gewesen sein.
Beide Männer wurden festgenommen und schweigen jetzt in U-Haft in Korneuburg. Heute will die Staatsanwaltschaft Korneuburg gemeinsam mit der Polizei mehr Details zum Fall bekannt geben