Politik

Konto-Sperre: Grasser ohne Zugriff auf US-Million

Am Dienstag wird der Buwog-Prozess fortgesetzt. Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser muss nebenbei eine Konto-Sperre hinnehmen.

Heute Redaktion
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Am Rande des derzeit laufenden Buwog-Prozesses (er wird am Dienstag fortgesetzt) ist ein neues Konto von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser in die Schlagzeilen gelangt.

Mehrere Zeitungen berichteten von einem amerikanischen Konto, auf dem rund 1,1 Millionen Euro liegen sollen. Das Geld wurde teilweise nach Österreich überwiesen. Grassers Anwalt, Manfred Ainedter, bestätigte, dass das Konto Grasser gehört. Sagte aber auch: Das Geld habe absolut nichts mit der Buwog-Causa zu tun. Es handle sich um privates Geld, das in den USA veranlagt wurde.

Konto-Sperre

Ärger gibt es trotzdem: Die Hypo Tirol, zu der das Geld überwiesen wurde, hat eine Geldwäscheverdachtsmeldung erstattet. Daraufhin wurde das Konto gesperrt, Grasser hat keinerlei Zugriff auf das Geld.

Das will Grasser nun bekämpfen, die Geldwäscheverdachtsmeldung ist für ihn unverständlich, da er die Überweisung angekündigt und die Mittelherkunft bekanntgegeben habe. Seine Anwälte wollen die Sperre nun möglichst schnell aufheben lassen und überlegen, Schadenersatz zu fordern.

Medien haben Schuld

Für Grasser-Anwalt Ainedter ist der Buwog-Prozess und die Medienberichterstattung darüber schuld an der Konto-Sperre. "Die Banker haben in den Medien von Hocheggers Aussage gelesen, dass Grasser von ihm 2,4 Millionen Euro von der Buwog-Provision bekommen habe. Daraufhin meinten sie, es könnte nicht ausgeschlossen werden, dass das nach Österreich überwiesene Geld aus diesen Millionen stammt. Also haben sie Geldwäscheverdachtsmeldung erstattet", sagt er.

Buwog-Prozess
Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, sein Trauzeuge Walter Meischberger und der Immobilienmakler Ernst Karl Plech müssen sich (neben anderen) vor Gericht in der Causa Buwog und Terminal Tower verantworten. Grassers Freunde sollen sich durch den Verkauf der Bundeswohnungen an das "Österreich-Konsortium" bereichert haben. Die Rolle Grassers (Hat er auch Geld erhalten? Hat er den entscheidende Tipp weitergesagt?) wird das Gerichtsverfahren klären. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

Prozess geht weiter

Abgesehen davon geht der Buwog-Prozess nach der Weihnachtspause am 9. Jänner weiter. Im Zeugenstand wird wieder Peter Hochegger Platz nehmen, der nach einer eindringlichen Befragung durch die Richterin nun auch den Staatsanwälten, den Laienrichtern und den Verteidigern der Mitangeklagten Rede und Antwort stehen muss.

(csc)