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Kommt Amanda Knox frei?

Heute Redaktion
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2007 soll Amanda Knox mit zwei anderen ihre britische Zimmerkollegin vergewaltigt und ihr die Kehle durchgeschnitten haben. 2009 wurde die Amerikanerin zu 26 Jahren Haft verurteilt. Nun geht der Prozess in Berufung. Es könnte sein, dass der "Engel mit den Eisaugen" heute freikommt.

2007 soll Amanda Knox mit zwei anderen ihre britische Zimmerkollegin vergewaltigt und ihr die Kehle durchgeschnitten haben. 2009 wurde die Amerikanerin zu 26 Jahren Haft verurteilt. Nun geht der Prozess in Berufung. Es könnte sein, dass der "Engel mit den Eisaugen" heute freikommt.

Amanda Knox, inzwischen 24, sitzt seit fast drei Jahren in Italien im Gefängnis. 2009 wurde sie wegen Mordes verurteilt. Ihre Wohnungskollegin Meredith Kercher wurde tot in der gemeinsamen Wohnung aufgefunden. Ihr wurde die Kehle durchgeschnitten, bei der Obduktion stellten die Ärzte fest, dass die junge Britin auch vergewaltigt worden war.

Vor Gericht kamen damals Amanda Knox, die amerikanische Wohnungskollegin der toten Britin, ihr Freund Raffaele Sollecito, ein Informatikstudent aus Italien und Rudy Guede, ein Kleindealer aus der Elfenbeinküste. Knox wurde 2009 zu 26 Jahren Haft verurteilt, Guede bekam lebenslänglich.

Knox und Sollecito legten , doch inzwischen ist es nicht mehr unwahrscheinlich, dass Knox freikommt. Viele der Beweise seien nicht eindeutig, auch an den Ermittlungsmethoden der italienischen Polizei wird gezweifelt.

Der Ausgang des Sensations-Prozesses ist unklar. Zwar gibt es Anzeichen für einen Freispruch, doch die Ankläger fordern lebenslänglich. Sie werfen Knox eine beispiellose Medienkampagne vor.
Staatsanwalt Giuliano Mignini sagte vor dem Gericht in Perugia: „Haben sie jemals einen Angeklagten gesehen, der eine große PR-Agentur anheuert?“ Knox habe eine Kampagne im Wert von einer Million Dollar hinter sich.
Im Gegensatz dazu hat sich die Familie des Opfers in den Jahren des Prozesses und des Berufungsverfahrens weitgehend ruhig verhalten.
Am letzten Tag des Berufungsprozesses könnte Amanda Knox selbst noch einmal das Wort ergreifen.
Ihre Schwester Deana sagte in der ABC-Sendung „Good Morning America“, dass der „Engel mit den Eisaugen“ hart an diesem Statement gearbeitet habe: „Sie möchte dem Gericht einfach zeigen, .“
Ein Privatjet für den Knox-Clan soll schon bereitstehen.

Amanda Knox' Familie ist zum Prozess angereist. Der Vater ist inzwischen arbeitslos, weil er zu oft nach Italen reiste, der Stiefvater hat seinen Hauptwohnsitz inzwischen im Ort Perugio, um näher bei Amanda zu sein. Edda Mellas, Amandas Mutter, arbeitet in Seattle als Mathematiklehrerin, auch sie ist wieder da. Die Familie kann sich die hohen Kosten für den Prozess nur leisten, weil sie in Amerika Spenden für ihre Tochter bekommen. Sie sind voller Hoffnung ihre Tochter endlich mit nach Hause nehmen zu können.

Bei der Familie der toten Meredith macht sich Verzweiflung breit. Die Schönheit Amandas lenke davon ab, dass sie ihre Tochter und Schwester verloren hätten, meinen die Hinterbliebenen. Sie fordern Gerechtigkeit. "In diesem ganzen Fall, der sich vier Jahre hinzieht, ist Meredith in Vergessenheit geraten“, klagte Stephanie Kercher, Amandas Mutter, auf RAI.