Kommen die Hamas-Geiseln an Weihnachten frei?

Gibt es für die überlebenden Hamas-Geiseln ein Weihnachtswunder? Vor 437 Tagen hat die Terrorgruppe Hamas tausende Israelis in den Gazastreifen verschleppt. Die Überlebenden sollen nun vor der Freilassung stehen, wie Israel und die Hamas nun berichten.

Über ein Jahr nach dem brutalen Überfall auf Israel sollen rund 100 Israelis noch immer in der Gewalt der Hamas sein. "Wir arbeiten die ganze Zeit, ohne Pause, um unsere Geiseln nach Hause zu bringen, die Lebenden und die Gefallenen zusammen", erklärte Premierminister Benjamin Netanjahu.

Hamas: Waffenruhe und Geiseldeal "näher denn je"

Er habe darüber ausführlich mit dem baldigen US-Präsidenten Donald Trump gesprochen, betonte Netajahu. Einzelheiten wollte Israels Premier aber nicht nennen. Auch die Terrororganisation Hamas bestätigte die Verhandlungen: Ein mögliches Abkommen zur Freilassung der Geiseln und eine Waffenruhe seien "näher denn je", erklärte eine hochrangige Hamas-Quelle der Zeitung "Asharq Al-Awsat". Der Deal soll bis Chanukka abgeschlossen sein, was an diesem Jahr am 25. Dezember beginnt.

Neben dem schrittweisen Waffenstillstand sollen auch die israelischen Truppen nach und nach aus dem Gazastreifen abziehen, heiß es. Die Hamas-Forderungen nach einem dauerhaften Waffenstillstand, dem vollständigen Gaza-Rückzug Israels und der der Rückkehr der vertriebenen Palästinenser will die radikalislamische Organisation aber festhalten, heißt es.

Auf beiden Seiten gebe es derzeit eine "noch nie dagewesene Bereitschaft" für ein Abkommen, sagten Vermittler der Zeitung der libanesischen Zeitung Al-Akhbar.

Demnach wird der künftige US-Beauftragte für Geiselangelegenheiten des designierten Adam Boehler schon bald nach Israel reisen, um die Einzelheiten zu besprechen. Der Druck des designierten US-Präsidenten soll demnach der Grund für Israels jüngste Eskalation im Gazastreifen sein. Die Netanjahu-Regierung wolle so weitere Zugeständnisse von der Hamas hinsichtlich der Bedingungen des Abkommens zu erhalten.