Wirtschaft

Knalleffekt! Erster Händler friert die Preise ein

Die Teuerung macht sich auch beim Einkauf extrem bemerkbar. Nun überrascht ein erster Großhändler damit, dass viele Preise einfach eingefroren werden.

Rene Findenig
Die Einkaufsrechnungen werden immer höher. Metro Österreich friert nun viele Preise ein.
Die Einkaufsrechnungen werden immer höher. Metro Österreich friert nun viele Preise ein.
Getty Images

Metro Österreich reagiert auf die weiter anhaltende Teuerung beim Einkauf und friert nach eigenen Angaben die Preise von 120 Kernprodukten – "von Eiern bis Alufolie" – vorerst ein. Die Aktion soll vom 1. September bis vorerst 25. Oktober gelten. Als Beispiele für betroffene Produkte nennt Metro die hauseigenen Chef Eier, Berger Frankfurter, aro Gastro Saunaschinken, aro Buffeträucherlachs, Efko Delikatess Gurken, Metro Chef Schokoküchlein, Metro Chef Euro-Gemüsemix, Rioba Cookies Caramel, Wiener Zucker Normal- oder Feinkristallzucker, Metro Chef Mayonnaise und Metro Professional Alufolie.

"Die Teuerungen gehen durch die Decke"

"Unsere Hauptkundengruppe – die Gastronomie und Hotellerie – steht in Anbetracht der wachsenden Inflation unter einem enormen finanziellen Druck. Um die massiven Herausforderungen, die die Teuerung in vielen Bereichen mit sich bringt, etwas abzufedern, haben wir uns daher dazu entschlossen, die Preise für viele Kernprodukte einzufrieren. Unsere Kunden können auch in schwierigen Zeiten auf uns zählen", erklärt Metro-Österreich-Boss Xavier Plotitza am Mittwoch in einer Aussendung des Unternehmens. Die "Preisgarantie-Produkte" von Metro Österreich würden zudem laufend aktualisiert.

Wie dramatisch die Situation beim Lebensmitteleinkauf mittlerweile ist, zeigt ein neuer Teuerungs-Check der Arbeiterkammer: "Preisgünstiges Sonnenblumenöl ist im Jahresvergleich um fast 137 Prozent teurer geworden, Mehl um 98 Prozent, Eier um 40 Prozent und Milch um 23 Prozent. Wer sich schnell einmal Palatschinken machen möchte, muss für diese billigen Lebensmittel tiefer ins Börserl greifen als noch vor rund einem Jahr", heißt es nach Einkäufen im August in sieben Supermärkten und Diskontern in Wien. "Die Teuerungen gehen durch die Decke", so die Tester der Arbeiterkammer.

Preise der Produkte explodieren förmlich

"Wer schnell einmal für seine Kinder Pala macht, muss für die Zutaten jetzt mehr hinlegen als noch im September 2021 – und das gilt für die billigsten Produkte", heißt es. Sonnenblumenöl zum Herausbraten kostete im September 2021 noch 1,19 Euro, nun 2,83 Euro. Für preisgünstigstes Weizenmehl (1 Kilogramm, griffig) verlangten die Geschäfte im Herbst 2021 noch 0,40 Euro, jetzt 0,79 Euro – eine Preiserhöhung von 98 Prozent. Der Preis für billigste Eier (Größe M, Bodenhaltung) lag im September 2021 bei 0,16 Euro, im August bei 0,22 Euro – das ist ein Anstieg um 40 Prozent. Billigste Vollmilch gab es im September 2021 um 1,05 Euro, nun um 1,29 Euro – das ist eine Verteuerung um rund 23 Prozent.

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