Jetzt auch in den Alpen
"Klimagewinner" – Zecken breiten sich immer mehr aus
In Vorarlberg wurde der erste FSME-Fall gemeldet. "Heute" sprach mit einem Experten darüber, sowie über Auswirkungen des Klimawandels auf die Zecke.
Es ist Mitte April – in Vorarlberg wurde bereits der erste FSME-Fall für das Jahr 2024 gemeldet. Allerdings sei dieser Umstand laut Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher kein Grund zur Besorgnis. Vielmehr führt der Klimawandel dazu, dass sich die Zecke in Österreich immer mehr ausbreitet. Seitentäler und Alpenräume seien mittlerweile nicht mehr sicher.
"FSME-Fälle gab es in der Vergangenheit schon im Februar"
"Ja, es ist wahr, in Vorarlberg gab es bereits einen FSME-Fall. Allerdings ist das nichts Besonderes. FSME-Fälle gab es in der Vergangenheit auch schon im Februar", so Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher im "Heute"-Gespräch. Laut ihm werden Zecken ab einer Temperatur von etwa acht Grad aktiv.
Eine Veränderung bezüglich des Lebensraums der Zecke in Österreich kann laut des Experten allerdings schon festgestellt werden: "Der Klimawandel führt dazu, dass Zecken sich immer mehr ausbreiten. In den Alpen hat man sich früher bezüglich Zecken überhaupt keine Gedanken machen müssen. Diese Sicherheit ist mittlerweile nicht mehr gegeben."
"Zecken zählen zu Klimagewinnern"
Demnach lag die Grenze für den Lebensraum der Zecke vor Jahren noch bei 1550 Höhenmeter. Mittlerweile konnte die Milbenart allerdings auch in einer Höhe von 2000 Metern nachgewiesen werden.
"Früher hatte man das Problem nur in den Tälern, jetzt sind aber auch die Alpen davon betroffen. Wir müssen damit rechnen, dass Zecken künftig auch in den Seitentälern vorkommen, wie zum Beispiel im Bregenzerwald, im Laternser Tal sowie im Klostertal. Zecken zählen somit zu den Klimagewinnern", so Grabher abschließend.