Oberösterreich

"Sehr enttäuscht" – Linzer noch immer ohne Klimabonus

Einem Angestellten (62) wurde der Klimabonus noch nicht ausbezahlt. Laut Ministerium hätte er seine 500 Euro aber schon längst bekommen sollen.

Johannes Rausch
Laut Klimaministerium hätte der Linzer Wiesinger bereits "Anfang 2023" sein Geld bekommen sollen.
Laut Klimaministerium hätte der Linzer Wiesinger bereits "Anfang 2023" sein Geld bekommen sollen.
picturedesk, privat, Klimaministerium

"Ich bin sehr enttäuscht." Der Linzer Beschäftigte Max Paul Wiesinger (Name von der Redaktion geändert) schüttelt seinen Kopf. Der Grund für sein Unverständnis: Er ist einer von rund 5.000 Menschen in Österreich, die seit vielen Monaten auf ihre Geld-Prämie warten müssen.

Wegen Vorname kein Geld da

Zur Erinnerung: Im Oktober meldete sich der 62-jährige "Heute"-Leser in der Redaktion. Damals zeigte er sich sehr erbost, da er seinen Klimabonus aufgrund seines zweiten Vornamens noch nicht bekommen hat.

Hintergrund: Wiesinger wurde über eine Hinterlegung des RSa-Briefes informiert. Daraufhin besuchte er die Post-Geschäftsstelle am Linzer Hauptbahnhof. Dort wollte er sich dieses behördliche Dokument aushändigen lassen, um die 500-Euro-Zahlung zu erhalten. 

Als Wiesinger einem Mitarbeiter seine Verständigung samt Personalausweis vorlegte, sagt dieser, er könne ihm den RSa-Brief nicht geben. Auf dem Personalausweis stehe nämlich nur sein erster Vorname, während auf der Post-Benachrichtigung auch sein Zweiter erwähnt sei. Der Identitätsnachweis reiche ihm daher nicht zur Bestätigung.

"Meine gängigen Ausweise – Reisepass, Personalausweis, E-Card und Führerschein – enthalten alle nur meinen ersten Vornamen. Mein zweiter Vorname scheint nur in drei Dokumenten auf: Geburtsurkunde, Meldezettel und Zulassungsschein", zeigte sich Wiesinger irritiert.

"Stimmung bei Hotline gekippt"

Inzwischen ist Anfang April – also rund sechs Monate später –  und die ihm zugesprochenen 500 Euro haben noch immer nicht den Weg auf sein Konto gefunden: "Heute bis 11.30 Uhr ist keine Zahlung eingegangen", so Wiesinger am Dienstag.

"Die Anfragen im Oktober wurden sehr freundlich entgegengenommen und beantwortet, sofern es möglich war. Jetzt fühlt man sich unfreundlich behandelt, weil man eine 'Beschwerde' einbringt." Max Paul Wiesinger über die Klimabonus-Hotline

"Ich bin verwundert, weil meine Anrufe seit Anfang Februar nichts bringen und die Stimmung bei der Hotline gekippt ist", sagt der 62-Jährige gegenüber "Heute". "Die Anfragen im Oktober wurden sehr freundlich entgegengenommen und beantwortet, sofern es möglich war. Jetzt fühlt man sich unfreundlich behandelt, weil man eine 'Beschwerde' einbringt", so Wiesinger.

Anfang November schrieb er an das Klimaministerium ein Mail mit der Frage, wann er endlich sein Geld erhalte. Ende November wurde ihm ein Brief mit der Zusicherung geschickt: "Sie bekommen Ihren Klimabonus Anfang 2023."

Für das offensichtliche bürokratische Durcheinander findet der Linzer fast keine Worte mehr: "Ich bin sehr verwundert", drückt sich Wiesinger milde aus und schüttelt wieder den Kopf.

Wer noch auf sein Geld wartet

Wie berichtet, ist die zweite Auszahlungswelle des Bonus laut Klimaministerium bereits abgeschlossen. Rund 5.000 anspruchsberechtigte Menschen warten weiterhin auf ihre 500 Euro, wie es gegenüber "Heute" aus dem Ministerium heißt.

Wer die Zahlung noch immer nicht erhalten hat, kann sich an die Klimabonus-Hotline unter Tel.0800 8000 80 oder per Kontaktformular wenden. Alle Infos: klimabonus.gv.at

Die meisten Menschen haben ihren 500-Euro-Bonus bereits im Herbst erhalten: zirka 7,4 Millionen per Überweisung und über 1,2 Millionen als Gutschein. Anspruchsberechtigt sind jene, die seit mindestens 183 Tagen einen Hauptwohnsitz in Österreich haben.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf
    An der Unterhaltung teilnehmen