Politik
Wiener zahlen als einzige beim Klimabonus drauf
Eine Karte zeigt nun, wer in welchen Regionen wie viel Geld im Zuge des neuen Klimabonus bekommen soll. Wiener steigen am schlechtesten aus.
Im Zuge der Ökosozialen Steuerreform will die Bundesregierung ab 2022 einen sogenannten Klimabonus ausschütten. 100 Euro soll der Bonus mindestens betragen, je ländlicher und somit schlechter an das Öffi-Netz angebunden eine Gemeinde ist, desto mehr Geld sollen deren Bürger auf diese Weise bekommen. Maximal sind im ersten Schritt 200 Euro pro (erwachsener) Nase vorgesehen.
Schon bei der Präsentation am Sonntag durch Bundeskanzler Sebastian Kurz, Vizekanzler Kogler und die Minister erklärten diese, dass Menschen in urbanen Ballungsräumen durch dieses vierstufige System am wenigsten zugeschossen bekommen.
Heute, Montag, ist nun aber klar: die Wiener steigen am schlechtesten aus! Eine Statistik-Austria-Karte zeigt nun, welche der vier Klimabonus-Stufen jeder der 2.095 Gemeinden des Landes zugewiesen wurde.
Entgegen der anfänglichen Erwartungen, dass neben Wien auch einige Landeshauptstädte in der höchsten Klasse 1 (rot) von "urbanen Zentren mit höchstrangiger ÖV-Erschließung" landen würden, steht die Bundeshauptstadt nun völlig alleine da.
Somit bekommen die Wiener beim Klimabonus nur den Minimalwert von 100 Euro ausbezahlt – jeder andere Österreicher erhält mehr!
So viel gibt's im Rest des Landes
Die übrigen Landeshauptstädte sowie größere Städte wie etwa in Niederösterreich Krems, Klosterneuburg, Tulln, Mödling und Wr. Neustadt fallen als "urbane Zentren mit mindestens guter ÖV-Erschließung" bereits in die Klasse 2 (gelb). Hier gibt es für jeden 133 Euro.
Die übrigen Ballungsräume fallen in die Klasse 3: "Zentren mit guter Basiserschließung und Gemeinden im Umland von Zentren mit mindestens guter Basiserschließung [Klasse 2, Anm.]". 167 Euro macht hier die Regierung für jeden Bürger locker.
Flächenmäßig der Großteil des Landes fällt in die letzte Stufe, Klasse 4, der "ländlichen Gemeinden und Gemeinden mit höchstens Basiserschließung". Hier erhalten Bewohner Anfang 2022 den Maximalwert von 200 Euro überwiesen.
Immer weniger vom Kuchen
Der Unterschied könnte über die nächsten Jahre sogar noch krasser werden, denn die Regierung plant, mit dem Klimabonus künftig auch die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung (startet Mitte 2022) auszuschütten. Jeder Bürger soll dann mehr Geld bekommen, doch das Stufensystem wird weiter bleiben. Somit dürften die Wiener auch in Zukunft weniger vom Kuchen abbekommen.
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