Wien

Klima-Kleber – so planen sie Protest-Chaos für Wien

Die Aktivisten der "Letzten Generation" haben angekündigt, ihren Protest zu verstärken. In ganz Wien soll ab Montag der Verkehr zum Stehen kommen.

Jochen Dobnik
Am 21.12.2022 blockierten neun Klimakleber die Straßen von München.
Am 21.12.2022 blockierten neun Klimakleber die Straßen von München.
Pohl, Alexander / Action Press / picturedesk.com

"Man kann versuchen, uns mundtot zu machen", erklärt eine der sechs Klimaktivisten, welche plante, das traditionelle Neujahrskonzert mit einer Protestaktion zu stören – "Heute" hat berichtet –, "aber die Klimakrise wird uns dennoch mit aller Härte erwischen". "Wir müssen jetzt handeln oder ist es zu spät!", legt ihr Kollege nach. Nächsten Montag wollen die "Letzte Generation"-Aktivisten wieder den Verkehr in Wien blockieren.

"Protest-Welle ohne Enddatum"

Rechtzeitig zum Schulstart werden sich die Autos in der Bundeshauptstadt auf neuralgischen Verkehrsachsen stauen, wenn die Klima-Kleber vorgehen, wie sie es angekündigt haben. "Ab 9. Jänner wird es eine Protest-Welle geben – ohne Enddatum", verkündet ein Sprecher der Gruppe im Interview mit "Puls 24".

Ihn und seine Mitstreiter eint das Gefühl, die Letzten zu sein, die das Ruder auf dem erhitzten Planeten noch rumreißen können. Die Gesetze zum Klimaschutz halten sie für viel zu zaghaft, um die Erwärmung des Planeten bei 1,5 Grad zum vorindustriellen Zeitalter zu halten.

Wiener Polizei rüstet sich für Kleber-Chaos

"Zwei Jahre noch bis 2025. In zwei Jahren spätestens muss der Ausstoß von Klimagasen schnell und drastisch fallen. Sonst droht eine weltumspannende Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes – so steht es im jüngsten Bericht des Weltklimarats", so die "Letzte Generation"-Aktivisten in einem Video. "Zwei Jahre also noch, in denen verzweifelte Menschen totalüberwacht und ruhiggestellt werden müssen, bis der Zusammenbruch unserer Lebensgrundlagen endlich unaufhaltsam ist", setzen sie nach.

Der Wiener Polizei sind die Ankündigungen bekannt, man werde sich darauf vorbereiten und am Montag "entsprechende Kräfte dafür abstellen". Bei bisherigen Aktionen der dezentral organisierten Umweltschützer war es zu teils heftigen Reaktionen gekommen, vereinzelt attackierten Autofahrer die Aktivisten. Diese kleisterten sich selbst mit Klebstoff am Asphalt fest, um der Polizei die Räumung zu erschweren.

Für Verwunderung bei vielen Umweltaktivisten sorgte hingegen unlängst ein Artikel der "Welt", wonach in Deutschland Mitglieder der "Letzten Generation" Arbeitsverträge inklusive Sozialversicherung erhalten, um sich haupt- oder nebenberuflich dem Klimakampf zu widmen. Das Geld stammt von Spenden, etwa vom millionenschweren Climate Emergency Fund aus den USA. Das Gehalt beträgt bis zu 1.300 Euro pro Monat, je nachdem, "wie viel ein Aktivist zum Leben benötige".

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