"Spiel mit dem Feuer"

Klima-Alarm! – Erde steuert auf 3,1-Grad-Erwärmung zu

Die Vereinten Nationen warnen: Derzeit steuere die Welt auf eine "katastrophale" Erhitzung von 3,1 Grad zu. Die Folgen wären für uns gravierend.

Bernd Watzka
Klima-Alarm! – Erde steuert auf 3,1-Grad-Erwärmung zu
Die Erwärmung der Erde schreitet unvermindert voran – jetzt muss gegengesteuert werden.
KI

Der Hut brennt: Im Vorjahr stiegen die Treibhausgasemissionen auf einen neuen Höchststand von 57,1 Gigatonnen Kohlendioxidäquivalent. Die UNO fordert daher deutlich mehr Anstrengungen gegen den Klimawandel.

Die bislang umgesetzten Maßnahmen der Länder zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen würden zu einer "katastrophalen" Erwärmung von 3,1 Grad in diesem Jahrhundert im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter führen, heißt es.

"Kipppunkte" bedrohen unsere Existenz

Der prognostizierte Temperaturanstieg würde zu einer Reihe von unumkehrbaren "Kipppunkten" führen – vor allem zu kollabierenden Eiskappen, einem unkontrollierbaren Anstieg der Meere und zur Zunahme extremer Wetterphänomene.

Wir spielen mit dem Feuer. Es gibt keine Zeit mehr zu verlieren.
António Guterres
UN-Generalsekretär

"Kopfüber in Klimakatastrophe"

Wenige Wochen vor Beginn der Weltklimakonferenz COP29 in Aserbaidschan herrscht also Aufregung: "Wir spielen mit dem Feuer, es gibt keine Zeit mehr zu verlieren", erklärte UN-Generalsekretär António Guterres.

"Entweder schließen die Staats- und Regierungschefs die Emissionslücke, oder wir stürzen kopfüber in eine Klimakatastrophe, unter der die Ärmsten und Schwächsten am meisten leiden werden", so Guterres.

Ziel der 1,5-Grad-Erwärmung "bald tot"

Ohne globale Mobilisierung "in einem noch nie dagewesenen Ausmaß"  sei das 1,5-Grad-Ziel "bald tot", erklärte Inger Andersen vom UNO-Umweltprogramms (UNEP). Die Staaten hatten im Pariser Klimaabkommen eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter festgeschrieben.

Senkung um 42 Prozent notwendig

Um zu verhindern, dass diese Grenze überschritten wird, müssten sich die Staaten gemeinsam verpflichten, ihre jährlichen Treibhausgasemissionen bis 2030 um beinharte 42 Prozent – und bis 2035 um unvorstellbare 57 Prozent – im Vergleich zu 2019 zu senken.

Die bestehenden Klimaverpflichtungen würden die für 2030 erwarteten Emissionen nur um zehn Prozent senken, wenn sie wie angekündigt umgesetzt würden.

Hauptverantwortung bei Industrienationen

Die G-20-Staaten, speziell die Mitglieder mit den höchsten Emissionen, müssten die Hauptarbeit leisten, da sie die Weltwirtschaft dominieren. "Im Wesentlichen bräuchten wir eine globale Mobilisierung in einem noch nie da gewesenen Ausmaß und Tempo", so Andersen.

Die G-20-Mitglieder ohne die Afrikanische Union waren den Angaben zufolge im Jahr 2023 für 77 Prozent der Emissionen verantwortlich. Die Aufnahme der Afrikanischen Union als ständiges G-20-Mitglied erhöhe den Anteil nur um fünf Prozent auf 82 Prozent.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Welt steuert auf eine katastrophale Erwärmung von 3,1 Grad zu, was gravierende Folgen wie kollabierende Eiskappen und extreme Wetterphänomene mit sich bringen würde
    • Trotz bestehender Klimaverpflichtungen sind die bisherigen Maßnahmen unzureichend, und die UNO fordert eine drastische Reduktion der Treibhausgasemissionen, insbesondere von den G-20-Staaten, um das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen
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