Sonne und Wind als Motoren

So kann die Welt vor der Klimakrise gerettet werden

Sonnige Aussichten gibt es weltweit für Photovoltaik und andere Erneuerbare Energien. Das Ziel einer Verdreifachung bis 2030 könnten erreicht werden.

Bernd Watzka
So kann die Welt vor der Klimakrise gerettet werden
Gute Nachrichten: Der Ausbau der Photovoltaik boomt weltweit.

Zwischen all den Horror-Meldungen über die Klimakrise – und aktuellen Naturkatastrophen – eine wichtige positive Nachricht: Das auf der Weltklimakonferenz vereinbarte Ziel, die Kapazität der erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen, rückt in greifbare Nähe, so die Internationale Energieagentur (IEA).

Geänderte Klimapolitik

Die IEA erwartet demnach, dass die Kapazität bis 2030 um das 2,7-Fache ansteigt – und fast die Hälfte des weltweiten Strombedarfs mit Erneuerbaren Energien abgedeckt wird.

Dank der geänderten Klima- und Energiesicherheitspolitik zahlreicher Länder können erneuerbare Energien zu wettbewerbsfähigen Kosten gegenüber fossil befeuerten Kraftwerken angeboten werden.

Photovoltaik ist wichtigste Technologie

Was die Technologien betrifft, werde allein auf die Photovoltaik 80 Prozent des weltweiten Wachstums der erneuerbaren Kapazitäten bis 2030 entfallen. Es geht um den Bau neuer großer Solarkraftwerke sowie neue Solaranlagen auf Dächern von Unternehmen und Haushalten.

Trotz großer Herausforderungen sieht die IEA auch den Windsektor vor einem Aufschwung: Die Ausbaugeschwindigkeit werde sich zwischen 2024 und 2030 verdoppeln – im Vergleich zum Zeitraum  2017 bis 2023.

China als mit Abstand wichtigster Motor

Als Treiber der Erneuerbaren Energien sieht die IEA die Entwicklung in China sowie den globalen Ausbau der Photovoltaik. Bis 2030 werden in China 60 Prozent des Ausbaus Erneuerbarer Energien stattfinden.

In Indien wird dafür das schnellste Wachstum erwartet, allerdings von niedrigem Niveau ausgehend. Die EU wird ihre Kapazitäten verdoppeln – und weiter vor den USA liegen. Auffallend ist, dass Naher Osten und Nordafrika trotz enormen Potenzials für Photovoltaik weiterhin weit abgeschlagen sind

Genehmigungen dauern zu lange

In Europa und den USA zählt die IEA mehrere hemmende Faktoren für einen noch rascheren Ausbau auf: Neben langwierigen Genehmigungsprozessen ist die langfristige Planung für den Ausbau des Stromnetzes mangelhaft.

Zudem sei das System der kostengünstigen Integration Erneuerbarer Energiequellen in den Strommix zu wenig flexibel.

Erneuerbare Energien sind in fast allen Ländern der Welt die billigste Option.
Fatih Birol
Internationale Energieagentur

Nicht hohe Ziele, sondern niedrige Preise entscheiden

"Die erneuerbaren Energien entwickeln sich schneller, als die nationalen Regierungen Ziele setzen können", sagte IEA-Direktor Fatih Birol. "Das liegt nicht nur an den Bemühungen, die Emissionen zu senken, sondern auch daran, dass Erneuerbare Energien heute in fast allen Ländern der Welt die billigste Option für den Bau neuer Kraftwerke darstellen."

Finanzierungskosten senken

Das auf der UNO-Klimakonferenz im Dezember in Dubai gesteckte Ziel einer Verdreifachung der Kapazität Erneuerbarer Energien sei erreichbar, wenn die Finanzierungskosten global gesenkt werden – vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern.

Auch Biokraftstoff, Biogas und E-Fuels fördern

Um die Klimaziele zu erreichen, müsse aus Sicht der Internationalen Energieagentur nicht nur der Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigt werden, sondern auch die Einführung von nachhaltigen Biokraftstoffen, Biogasen, Wasserstoff und E-Fuels.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Internationale Energieagentur berichtet, dass das Ziel, die Kapazität der Erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen, in greifbare Nähe rückt, wobei Photovoltaik und Windenergie eine zentrale Rolle spielen
    • Trotz Herausforderungen wie langwierigen Genehmigungsprozessen und mangelnder Netzplanung könnten erneuerbare Energien dank geänderter Klimapolitik und wettbewerbsfähiger Kosten fast die Hälfte des weltweiten Strombedarfs decken
    bw
    Akt.