Wien
"Können mir nicht viel" – Anja Windl muss zu Fremdenamt
Am Donnerstag musste Klima-Aktivistin Anja Windl beim Fremdenamt in Leoben antanzen, nachdem er die Abschiebung aus Österreich drohen soll.
"Ich bin in erster Linie mal müde", so Klima-Aktivistin Anja Windl gegenüber "Puls 24" kurz vor ihrem Termin beim Fremdenamt in Leoben, zu dem die "Klima-Shakira" getaufte Frau am Donnerstag aus Wien anreiste. "Ich glaube nicht, dass da großartig was rumkommen kann", so Windl angesichts der Causa, dass der deutschen Staatsbürgerin die Abschiebung aus Österreich oder ein mehrjähriges Aufenthaltsverbot in Österreich drohen könnte.
"Vielleicht versuchen sie es durch irgendeinen Vorwand", so Windl, etwa dass sie "sagen, Krankenversicherung passt nicht ganz, whatever".
Sie könne es sich aber "nicht vorstellen", dass es wirklich zu strengen Maßnahmen komme. Sie gesteht aber: "Ich bin ein bisschen angespannt." Sie glaube aber, auch wenn man die Klima-Proteste der "Letzten Generation" verhindern wolle, "wärs wahrscheinlich deutlich sinnstiftender, ernsthaften Klimaschutz anzustreben und nicht diejenigen versuchen, in irgendeiner Weise abzustrafen, die sich einfach bloß für den Erhalt unserer aller Lebensgrundlage einsetzen".
Und: "Heute geht's eher primär um eine Aufenthaltsbeendigung und nein, ich habe keine einzige rechtskräftige Strafe."
„"Ich habe ein geregeltes Einkommen, eigentlich können sie mir nicht so viel"“
Sie ist sich sicher, dass sie die Voraussetzungen für einen rechtmäßigen Aufenthalt in Österreich erfülle: "Ich bin in Ausbildung, ich habe einen aufrechten Krankenversicherungsschutz, ich habe ein geregeltes Einkommen, eigentlich können sie mir nicht so viel." Auffällig aber: Zuvor hatte sich Windl durchaus kämpferischer gezeigt. "Freiwillig werde ich das Land nicht verlassen", hatte die 25-Jährige vermeldet, "ich werde mich sicher nicht ausweisen lassen. Ich lebe hier und sehe es als mein Recht an, hier auf die Straße zu gehen."
Eine Rolle bei der drohenden Abschiebung soll ein Protest am Wiener Verteilerkreis spielen, ebenso einer in Klagenfurt. Im Februar hatte Windl am Verteilerkreis in Wien Öl verschüttet: "Um mich loszuwerden kann man argumentieren, dass ich mit diesen Aktionen eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstelle. Das ist aber absurd, da wir auf einer gesperrten Straße waren." Außerdem sollen bei einem Klebe-Protest in Klagenfurt die Daten der Aktivistin von der Polizei aufgenommen worden und schließlich bei der Fremdenpolizei gelandet sein.