Politik
Noch 10 Monate warten auf das neue Klimageld
Jeder Österreicher erhält 2022 einen Klimabonus: In Wien gibt's 100 Euro, überall sonst mehr pro Kopf. Doch die Auszahlung lässt noch auf sich warten.
Die Ankündigung der Bundesregierung, ab 2022 einen Klimabonus als Ausgleich zur CO2-Bepreisung ausschütten zu wollen, sorgte im ganzen Land für Furore. Jeder einzelne Österreicher soll in den Genuss dieser Auszahlung kommen, doch die Höhe variiert je nach Wohnort und der dortigen Öffi-Verfügbarkeit.
Wiener bekommen weniger
Ausgerechnet die Wiener sollen weniger bekommen als alle anderen. Die Bundeshauptstadt ist der einzige Ort Österreichs, der in der Berechnung des Klimabonus in die höchste Kategorie fällt und somit nur das absolute Minimum von 100 Euro an Klimageld zugesprochen bekommt. Bürgermeister Michael Ludwig wetterte dagegen am Dienstag.
Die übrigen Landeshauptstädte und Ballungsräume sind bereits in Klasse II, wo es 133 Euro pro Erwachsenem gibt. In deren Umland (Klasse III) wiederum werden 167 Euro ausbezahlt, das zahl- und flächenmäßige Gros der Gemeinden fällt in Klasse IV. Hier kommen alle in den Genuss der vollen 200 Euro.
Ein Beispiel: Eine Familie mit zwei Kindern aus dem tiefsten Waldviertel kommt so auf 600 Euro – 200 je Elternteil und halb so viel je Kind – pro Jahr. Eine Familie aus Wien bekommt insgesamt nur die Hälfte.
Offen blieb bei der Ankündigung durch die Bundesregierung aber, wie der Klimabonus ausbezahlt wird. Fix ist: Das Geld wird vom Klimaministerium von Leonore Gewessler (Grüne) kommen, damit nicht erst auf die Einkünfte aus der CO2-Bepreisung gewartet werden muss.
So wird Geld ausbezahlt
"Heute" konfrontierte am Dienstag die Regierung mit der Frage, wie die Bürger denn nun an ihr Klimageld kommen werden. "Die genauen technischen Details sind noch in Ausarbeitung", hieß es auf unsere Anfrage.
Gesichert ist aber, dass es den 100er (in Wien) nicht bar auf die Kralle geben wird. Das Geld dürfte direkt auf die Konten der Bürger überwiesen werden. Geplant ist die Auszahlung für "Mitte 2022" – also zeitgleich mit dem Start der CO2-Bepreisung.
Offenbar wird dafür ein Datum um den 1. Juli angepeilt – noch knapp 10 Monate also, rechnet man den Oktober mit.
