Politik

"Klasse Job" – das ändert sich bei der Lehrerausbildung

Bildungsminister Martin Polaschek reformiert die Lehrerausbildung unter dem Titel "Klasse Job".

Heute Redaktion
In Österreich werden dringend Lehrer und Lehrerinnen gesucht.
In Österreich werden dringend Lehrer und Lehrerinnen gesucht.
Daniel Scharinger / picturedesk.com

Schon seit einiger Zeit kämpfen die Schulen mit Personalmangel. Bildungsminister Martin Polaschek hat deshalb die "größte Lehrkräfteoffensive" der Zweiten Republik angekündigt. Unter dem Titel "Klasse Job" soll die Ausbildung für Lehrer und Lehrerinnen weiterentwickelt und attraktiver gestaltet werden.

4.000 neue Lehrkräfte pro Jahr gebraucht

"Der Lehrkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen der Zukunft des Landes", sagte der Minister bei einer Pressekonferenz zum neuen Maßnahmenpaket am Dienstag. 20.000 Lehrerinnen und Lehrer gehen in den kommenden Jahren in Pension, 4.000 neue Lehrkräfte pro Jahr werden künftig gebraucht.

Neues Lehrerbild

Der Bildungsminister definierte drei Handlungsfelder, für die das Ministerium eigene Kampagnen und Maßnahmen erarbeitet hat: Erstens wünscht sich Polaschek den Entwurf einer neuen "Erzählung von Schule". Hier geht es um die Entwicklung eines neuen Lehrerbildes und die positive Positionierung des Berufs im Rahmen der Berufsorientierung an Schulen.

Polaschek schwebt ein neues Lehrerbild vor, das "den Ansprüchen des 21. Jahrhunderts gerecht werden" soll. So spiele etwa der soziale Austausch mit den Jungen eine viel größere Rolle als früher, außerdem werde man neue Weg zur Vermittlung bestimmter Themen wie politischer Bildung, etc. ausloten.

Neue Zielgruppen, bessere Ausbildung

Der zweite Schwerpunkt betrifft den Bereich Personalmanagement und "Recruiting" dar. Das Bildungsministerium will neue Zielgruppen ansprechen und nannte dafür die Website Klassejob.at als "Single Point of Contact" für alle Interessierten. Insbesondere Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger sollen für den Beruf gewonnen werden.

Als drittes Handlungsfeld nannte Polaschek die Ausbildung der Pädagoginnen und Pädagogen. "Wir brauchen eine bessere Studierbarkeit", sagte er. Ziel müsse sein, dass jede Lehrperson bereits nach dem Bachelorabschluss als Vollzeitlehrperson arbeitet und den Master berufsbegleitend absolviert. Fix ist bereits die Umstellung der Volksschullehrerausbildung von derzeit vier Jahren Bachelor- und einem Jahr Masterstudium auf drei Jahre Bachelor plus zwei Jahre Master, berichtet "orf.at"

Die entsprechende Novelle soll laut Polaschek 2023 beschlossen werden, 2024/25 kann die neue Ausbildung dann starten. Die Pflicht zum Masterabschluss soll im Sinne der Qualitätssicherung bleiben.

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