Niederösterreich
Kirchenbrände vor Weihnachten – jetzt Akt geschlossen
Knapp zehn Jahre nach den drei Kirchenbränden einen Tag vor Heilig Abend, stellte jetzt die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen erfolglos ein.
Die Kirchenbrände am 23. Dezember 2012 in Amstetten bleiben ungesühnt: Denn die Staatsanwaltschaft St. Pölten stellte mit Dezember 2022 die Ermittlungen ein. Und das obwohl im Sommer 2022 ein Verdächtiger festgenommen worden war - mehr dazu hier.
3 Brände in 30 Minuten
Rückblick: Die brennenden Kirchen einen Tag vor Weihnachten 2012 hatten weit über die Amstettener Stadtgrenzen für Aufsehen gesorgt. Am vierten Adventsonntag des Jahres 2012 brannten am Vormittag in Amstetten binnen 30 Minuten drei Kirchen: Die Klosterkirche, die Stadtpfarrkirche sowie die Herz-Jesu-Kirche.
Millionenschaden
Die Feuerwehr löschte aus allen Rohren, konnte eine Katastrophe in der Herz-Jesu-Kirche und Stadtpfarrkirche verhindern. In der Stadtpfarrkirche war eine Erntedankkrone in Brand gesetzt, in der Herz-Jesu-Kirche ein Zeitschriftenständer abgefackelt worden. In der Herz-Jesu-Kirche war während der Brandstiftung eine Messe im Gange. Am schlimmsten erwischte es indes die Klosterkirche, dort entstand ein Millionenschaden.
Intensive Ermittlungen
Die Polizei versuchte anschließend, unter dem damaligen Polizeichef Franz Prucher, alles und hatte sofort einen jungen Mann im Visier: Denn zahlreiche Zeugen konnten den Täter mit dem auffallend schlechten Benehmen in der Kirche beschreiben. Demnach war der Mann zwischen 20 und 25 Jahre alt, etwa 1,70 bis 1,75 Meter groß und dünn und fiel eben durch rüpelhaftes Benehmen auf. Doch trotz der vielen Hinweise, trotz Phantombildes und Auslobung sowie intensivsten Ermittlungen konnte der Verdächtige nie dingfest gemacht werden.
Erst im Juni 2022 konnte der Beschuldigte schließlich in Wien festgenommen werden. Doch der Mann kam schnell wieder auf freien Fuß. Denn es hätte laut Staatsanwalt Leopold Bien gelindere Mittel als eine Untersuchungshaft für den 30-Jährigen gegeben.
Die jetzige Einstellung des Ermittlungsverfahrens erfolgte laut Anklagebehörde mangels Tatnachweis, somit gilt der Akt laut "Kurier" als geschlossen.