Politik

"Kinderquälerei": Harte Kritik an Ludwigs Corona-Plänen

Die Stadt Wien wird bei den Öffnungen am 1. Juli nicht ganz mitziehen. Die Opposition zeigt "Unverständnis", wittert "Schikane".

Jochen Dobnik
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Wiens Bürgermeister <strong>Michael Ludwig</strong>&nbsp;(SPÖ) setzt weiter auf Testen und strengere Maßnahmen
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) setzt weiter auf Testen und strengere Maßnahmen
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Wenn am Donnerstag, dem 1. Juli, weitere Öffnungsschritte starten, wird Wien nicht mitlaufen. Angesichts der sich weiter verbreitenden Delta-Variante und aus Angst, die Zahlen könnten schlagartig wieder steigen, schärft die Bundeshauptstadt bei den "3G-Regeln" nach, auch Kinder ab sechs Jahren müssen sich künftig testen lassen. Die Opposition wittert "Schikane". 

"Dürfen Sommer nicht verschlafen"

Bürgermeister Michael Ludwig geht auf Nummer sicher und begleitet die Öffnungsschritte der Bundesregierung mit weiteren Maßnahmen, um eine Überlastung der Intensivbetten zu verhindern (Alle Regeln im Überblick HIER >>) Neben der Einschränkung der Gültigkeit von "Wohnzimmertests", müssen sich fortab auch Kinder ab sechs Jahren einen Coronatest vorlegen, wenn sie in ein Restaurant oder etwa ins Schwimmbad gehen wollen.

Der Wiener FPÖ-Landeschef Dominik Nepp kritisiert "Kinderquälerei" und "Schwachsinn der Sonderklasse"
Der Wiener FPÖ-Landeschef Dominik Nepp kritisiert "Kinderquälerei" und "Schwachsinn der Sonderklasse"
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"Kinder erkranken zwar in der Regel nicht schwer an Corona, sie übertragen das Virus aber in die Familien. Daher ist es wichtig, sie auch in den Ferien regelmäßig zu testen, solange bis die Eltern allesamt geimpft sind", kommentiert Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr die Pläne des Koalitionspartners. Die Pandemie sei noch nicht vorbei und die Delta-Variante darf nicht unterschätzt werden: "Damit es im Herbst nicht wieder ein böses Erwachen gibt, dürfen wir den Sommer nicht verschlafen." 

"Schwachsinn der Sonderklasse"

Kritik an den neuen Maßnahmen übt hingegen Wiens ÖVP-Klubobmann Markus Wölbitsch. Die Bundesregierung hätte gratis Tests in Apotheken und flexible Tests für den Hausgebrauch ermöglicht, "es ist unverständlich, warum das nun keine Gültigkeit mehr haben soll – das in Schulen funktionierende System wird über Bord geworfen. Jeder Test mehr ist ein guter Test." Wenn eine Familie künftig Schnitzelessen gehen wolle, müssten geimpfte Eltern mit ihren sechsjährigen Kindern in die Teststraße: "Das ist unverständlich".

Der Wiener ÖVP-Klubobmann <strong>Markus Wölbitsch</strong> ist ob des Zeitpunkts&nbsp;verwundert, regionale Maßnahmen für Wien festzulegen – nur einen Tag vor denen vom Bund angekündigten, weiteren Lockerungen: "So geht kein Miteinander in Bewältigung der Krise."
Der Wiener ÖVP-Klubobmann Markus Wölbitsch ist ob des Zeitpunkts verwundert, regionale Maßnahmen für Wien festzulegen – nur einen Tag vor denen vom Bund angekündigten, weiteren Lockerungen: "So geht kein Miteinander in Bewältigung der Krise."
Michael Indra / SEPA.Media / picturedesk.com

Ähnlich sehen es auch die Freiheitlichen, einzig die Wortwahl fällt schärfer aus: "Nach den monatelangen Schulschließungen ist das die nächste Kinderquälerei der Wiener SPÖ. Auch das Ende für die Selbsttests in Gastronomiebetrieben wird den Gasthäusern weitere Einbußen bringen und ist ein Schwachsinn der Sonderklasse. Herr Bürgermeister, es reicht. Geben sie den Wiener endlich ihre Freiheit und Normalität zurück“, wettert der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp gegen diese "Schikane".

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