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Kinderlähmung-Erreger wurden in Abwasser nachgewiesen

In sehr hoher Anzahl wurde das Virus, das Kinderlähmung verursacht, in Londons Abwasser nachgewiesen. Ein nationaler Zwischenfall wurde ausgerufen.

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Eine sehr hohe Anzahl des Erregers wurde im Abwasser in Großbritannien entdeckt.
Eine sehr hohe Anzahl des Erregers wurde im Abwasser in Großbritannien entdeckt.
Getty Images/iStockphoto

Die britische Gesundheitsbehörde UKHSA rief am Mittwoch einen nationalen Zwischenfall aus: Das Virus, das Kinderlähmung auslöst, wurde in Londons Abwasser in besorgniserregend hoher Anzahl nachgewiesen. Die Krankheit gilt in Großbritannien seit 2003 eigentlich als ausgerottet, wie die "Krone" berichtet. Es wird vermutet, die Krankheit wurde nach London eingeschleppt, durch eine Person, die vor kurzem im Ausland war und mit einer lebenden Form des Virus geimpft wurde. 

Wie kam der Erreger ins Abwasser?

Die Wissenschaftler gehen davon aus dass diese infizierte Person Spuren des Virus ausgeschieden hat und der Erreger so ins Abwasser gelang. Nachdem die UKHSA den nationalen Zwischenfall ausgerufen hat, wurde die WHO über die Situation informiert. Sollte das Virus übertragen werden kann es in selten Fällen zu der sogenannten impfstoffbedingten Polio mutieren. Diese Form kann bei ungeimpften Personen immer noch sehr schwere Krankheiten bis hin zu Lähmungen hervorrufen. Der Gesundheitsdienst in London wird sich deshalb an alle Eltern von Kindern unter fünf Jahren in London wenden.

"Nicht alle wurden als Kind geimpft"

"Der größte Teil der britischen Bevölkerung ist durch die Impfung im Kindesalter geschützt, aber in einigen Gemeinden mit geringer Durchimpfung können einzelne Personen weiterhin gefährdet sein", so Dr. Vanessa Saliba, beratende Epidemiologin bei der UKHSA. Die Behörde hält das Risiko zwar nicht für alarmierend, Eltern sollten allerdings sicherstellen, dass ihre Kinder vollständig gegen die auch als Polio bekannte Krankheit geimpft werden. 

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