Niederösterreich

Kindergärten – Eintrittsalter soll in NÖ gesenkt werden

Im Rahmen eines Kinderbetreuungsgipfels wurden die Eckpfeiler besprochen. Bald sollen erste Beschlüsse gefasst werden.

Erich Wessely
Kindergarten: NÖ will Schritte setzen.
Kindergarten: NÖ will Schritte setzen.
Getty Images (Symbolfoto)

Anfang 2022 hatte die SPNÖ ihr "KinderPROgramm" für Niederösterreich präsentiert und seitdem vehement auf dessen Umsetzung gedrängt - mehr dazu hier. Nach den Gesprächen zwischen SPÖ, ÖVP und FPÖ am Montag stehe laut Aussendung der SPNÖ fest, dass nun erste Punkte dieses "PROgramms" umgesetzt werden sollen, berichten die Familiensprecherin der SPNÖ, Landtagsabgeordnete Kerstin Suchan-Mayr, und NÖ GVV-Präsident Rupert Dworak: „Langsam aber sicher kommt Bewegung in die Sache: Das Eintrittsalter in die NÖ Landeskindergärten soll nun auf zwei Jahre gesenkt (Anm.: von derzeit zweieinhalb Jahre) werden – damit einhergehend wird auch endlich eine Lücke geschlossen, da der Kündigungs- und Entlassungsschutz vier Wochen nach dem zweiten Geburtstag des Kindes endet. Es sind erste Punkte der Sozialdemokratie, die nun erfüllt werden sollen, nächste Schritte müssen jedoch folgen“, werden die beiden in der Aussendung zitiert.

Arbeitsgespräch am Montag

Umgesetzt und beschlossen werden sollen diese ersten Schritte laut der SPNÖ in einer der kommenden Landtagssitzungen, wie aus dem Arbeitsgespräch hervorging. Auch wenn es von der VPNÖ erste Signale gegeben habe, dass die Kleinkindbetreuung billiger werden soll, so fordern Suchan-Mayr und Dworak weiterhin eine kostenlose Nachmittagsbetreuung in den NÖ Landeskindergärten und die Erfüllung der ViF-Kriterien - mehr dazu hier! Das heißt: Kindergärten sollen mindestens 45 Stunden pro Woche und an vier Tagen in der Woche mind. 9,5 Stunden geöffnet sein sowie maximal 25 Schließtage im Jahr aufweisen.

Landtagsabgeordnete Kerstin Suchan-Mayr und NÖ GVV-Präsident Rupert Dworak nach den geführten Gesprächen zur Kinderbetreuung
Landtagsabgeordnete Kerstin Suchan-Mayr und NÖ GVV-Präsident Rupert Dworak nach den geführten Gesprächen zur Kinderbetreuung
SPNÖ

Suchan-Mayr und Dworak abschließend: „Wir werden weiter vehement für Niederösterreichs Familien kämpfen und nicht damit aufhören, solange das ,KinderPROgramm' für NÖ nicht zur Gänze umgesetzt wurde! Denn der Kindergarten ist die erste Bildungseinrichtung im Leben eines Menschen und qualitativ hochwertige vorschulische Bildungs- und Betreuungseinrichtungen haben zur Folge, dass auch die späteren Bildungs- und Erwerbskarrieren unserer Jüngsten deutlich besser verlaufen. Zusätzlich gilt es in der aktuellen Situation, die Familien in unserem Bundesland endlich finanziell und organisatorisch zu entlasten – die Kinderbetreuung in Niederösterreich muss gratis werden! Ein erster Etappenerfolg ist für die Kinder und deren Eltern heute gelungen, wir sind jedoch noch lange nicht am Ziel!“

"Frage des politischen Wollens"

„Die flächendeckende kostenlose Nachmittagsbetreuung für unsere Kleinsten in Niederösterreich ist nur eine Frage des politischen Wollens. Die Mikl-Leitner-ÖVP will das nicht und blockiert als selbsternannte Familienpartei seit Jahren. Sogar jetzt in Zeiten der existenzbedrohenden Teuerung wird bei den Familien für die Nachmittagsbetreuung kräftig abkassiert. Das muss sich sofort ändern“, kommentierte FPÖ Landespartei- und Klubobmann im NÖ Landtag die jüngste Debatte rund um die Kindergartenbetreuung.

Die FPNÖ sei ganz klar für eine flächendeckende kostenlose Nachmittagsbetreuung in allen Landeskindergärten und wolle zudem die Wahlfreiheit der Eltern stärken. „Familie muss wieder leistbar sein“, so Landbauer.

FPNÖ-Chef Udo Landbauer
FPNÖ-Chef Udo Landbauer
FPNÖ

Zur Stärkung der Wahlfreiheit zähle für Landbauer die Ausweitung der Karenz bis zum dritten Lebensjahr. „Wenn Eltern nur aufgrund finanzieller Erpressung ihre Kinder möglichst früh in die staatliche Obhut abschieben müssen, dann ist das für mich eine Ungerechtigkeit. Wer länger bei seinem Kind zu Hause bleiben möchte, soll auch die Möglichkeit bekommen und unterstützt werden. Die gemeinsame Zeit mit den Kleinsten ist unersetzlich“, so der FPÖ-Landesparteiobmann.

Die kostenlose Nachmittagsbetreuung sei für Landbauer auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit und Fairness. Alleine bei einem Betreuungsbedarf für zwei Kinder im Ausmaß von 40 Stunden Nachmittagsbetreuung pro Monat (bis 15 Uhr) erspare sich eine Familie rund 1.800 Euro im Jahr. „Wenn Niederösterreich ein Familienland sein will, dann ist klar, dass uns das unsere Kinder und Familien wert sein müssen“, wird Landbauer in der Aussendung zitiert.

"Weiterer guter Termin"

„Wir hatten einen weiteren guten Termin mit Vertretungen der Regierungsparteien zur Zukunft der Kinderbetreuung und konnten Vorhaben und Ideen austauschen. Uns sind dabei nicht nur die Vorstellungen der politischen Parteien wichtig sondern auch die Sicht der Experten und Expertinnen in diesem Bereich, die die möglichen Initiativen der Politik auch auf den Nutzen für die Familien und die Machbarkeit überprüfen. Prof. Mazal vom Österreichischen Institut für Familienforschung hat dazu heute in dieser Runde auch seine Expertise zur Verfügung gestellt. Denn: Kinderbetreuung ist eine wesentliche Zukunftsfrage unserer Gesellschaft – eine Frage, die sich viele Familien, Eltern und Großeltern stellen. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und ich sehen es als eine zentrale Aufgabe der niederösterreichischen Landesregierung, den Landsleuten dabei zu helfen“, so Familien-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (VP) nach den Gesprächen mit der SP und der FP.

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