Freibad Traiskirchen
Kinder in Bad belästigt – jetzt kommt alles ans Licht
Nachdem zwei Männer Kinder im Freibad belästigt haben sollen, kommen immer mehr Details ans Licht. Die Stadt arbeitet an einem Kinderschutzkonzept.
Ein Vorfall im Traiskirchner Freibad, bei dem zwei Asylwerber mehrere Kinder sexuell belästigt haben sollen, sorgt seit Tagen im ganzen Land für Aufsehen. Die beiden Afghanen hielten sich laut eigenen Angaben erst wenige Tage in Österreich auf - "Heute" berichtete.
Strudelbecken und Rutsche
Die Betreiber des Bades erstatteten am Abend des 18. Juni Anzeige bei der Polizei, nachdem mehrere Kinder und teilweise ihre Eltern die Vorfälle beim Bademeister gemeldet hatten. Die 30- und 29-jährigen Verdächtigen haben demnach Kindern im Strudelbecken unter Wasser an Beine, Bauch, Brüste und Geschlechtsteile gegriffen. Das jüngste der sieben Opfer ist neun Jahre alt, das älteste 14. Neben sechs Mädchen wurde außerdem ein Bursch (12) belästigt.
Wie sich herausstellte sollen sich die beiden Männer den Kindern aber nicht erst im Strudelbecken angenähert haben. Einer der beiden Verdächtigen soll sich bei der Rutsche als Bademeister ausgegeben und den Kindern gesagt haben, wann sie rutschen oder warten sollen. Erst nachdem alle Kinder ins darunterliegende Becken gerutscht waren, kam der verdächtigte Asylwerber nach. Die minderjährigen Opfer konnten die Verdächtigen sowohl im Bad, als auch bei einer späteren Einvernahme auf Lichtbildern eindeutig identifizieren. Eine betroffene Familie schaltete in dem Fall Star-Anwalt Florian Höllwarth ein – er nahm sich dem Fall an – mehr dazu HIER.
Eine Flasche Vodka getrunken
Da die Verdächtigten beim Eintreffen der Polizei und der anschließenden Festnahme betrunken waren, wurde ein Alkovortest bei ihnen durchgeführt. Dabei wurde eine Alkoholisierung von über ein Promille festgestellt und sie konnten nicht sofort vernommen werden. Die Tatverdächtigen, über die mittlerweile die U-Haft verhängt wurde, bestritten bei der ersten Einvernahme am nächsten Tag die Tat – sie könnten sich an nichts erinnern, da sie betrunken gewesen waren.
Laut Einvernahmeprotokoll, das "Heute" vorliegt, gab der 30-jährige Beschuldigte bei einer weiteren Vernehmung am 21. Juni in der Justizanstalt Wiener Neustadt jedoch zu, Kinder an den Beinen und vielleicht an den Armen berührt zu haben, "aber ganz sicher nicht im Intimbereich oder an der Brust". Auf Nachfrage, ob er sich nun doch an Details erinnern könne, betonte der Verdächtige erneut, sich wegen seiner Alkoholisierung an nichts erinnern zu können.
Kinderschutzkonzept für öffentliche Plätze
Die Stadtgemeinde Traiskirchen erklärt auf "Heute"-Anfrage, dass man bereits einen Prozess in Gang gesetzt habe, um institutionalisierte Kinderschutzkonzepte für Städtische Plätze zu entwickeln. "Wir beginnen mit der Umsetzung im städtischen Freibad und werden dabei von der Kinderschutzorganisation Möwe unterstützt", so die Stadtgemeinde in einem schriftlichen Statement.
Über den Vorfall im Freibad sei man bei der Stadt jedenfalls zutiefst betroffen. Jeder Fall von Gewalt, insbesondere gegen Frauen und Kinder, würde sehr ernst genommen: "Die Täter müssen - völlig unabhängig ihrer Herkunft und ihres Status - mit aller Konsequenz bestraft werden. Und Opfer müssen mit ganzer Kraft geschützt werden."
Die betroffenen Kinder, die Bademeister und die Leitung des städtischen Bades hätten laut Stadt jedoch vorbildlich reagiert. Nur durch ihr rasches Agieren und die Anzeige bei der Polizei "konnten die Täter sofort dingfest gemacht werden".
Auf den Punkt gebracht
- Im Freibad Traiskirchen wurden Kinder von zwei Asylwerbern sexuell belästigt, was zu landesweiter Aufregung führte
- Die Stadt arbeitet an einem Kinderschutzkonzept und betont, dass Gewalt gegen Frauen und Kinder ernst genommen und die Täter konsequent bestraft werden müssen
- Die betroffenen Kinder, Bademeister und die Badeleitung reagierten vorbildlich und ermöglichten die sofortige Festnahme der Täter