Vorfall in Traiskirchen

Bad-Übergriffe – Asylwerber erst wenige Tage im Land

Die Ermittlungen nach den mutmaßlichen Belästigungen im Traiskirchner Freibad laufen, die Beschuldigten waren erst kürzlich nach Österreich gekommen.

Niederösterreich Heute
Bad-Übergriffe – Asylwerber erst wenige Tage im Land
Das Freibad in Traiskirchen: Hier soll es zu den Übergriffen gekommen sein.
Thomas Lenger

Die Ermittlungen im Fall von Bad-Übergriffen in NÖ laufen auf Hochtouren: Zwei Männer sollen, wie berichtet, im Freibad in Traiskirchen (Bezirk Baden) mehrere Unmündige sexuell belästigt haben. Die beschuldigten Asylwerber im Alter von 29 und 30 Jahren wurden festgenommen und in die Justizanstalt Wr. Neustadt eingeliefert. Das Duo sitzt in U-Haft. Die beiden sollen sich im Sprudelbecken unter die Kinder gemischt und diese unsittlich berührt haben.

Bad-Betreiber erstattete Anzeige

Auch auf der Rutsche soll einer der beiden den Kindern bereits nahegekommen sein und sich als Bademeister ausgegeben haben.

Eine Anzeige in der Causa war vergangenen Dienstagabend vom Betreiber des Bades erstattet worden.

Freibad in Traiskirchen

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    Das Freibad in Traiskirchen
    Das Freibad in Traiskirchen
    Thomas Lenger

    "Die Männer haben den Kindern im Strudelbecken aufgelauert, meine Tochter haben sie im Wasser ausgegriffen", erzählte Patrick S. (34) im Gespräch mit "Heute". Der Vater von zwei Kindern ist nach dem Vorfall stark mitgenommen. Seine Tochter (9) ist eine von sechs Unmündigen, fünf Mädchen und ein Bub, die belästigt worden sein sollen.

    Familie nahm sich Anwalt

    "Jetzt gerade geht es meiner Tochter gut. Sie redet nicht darüber, ist nicht anders als vorher." Aber in der Nacht würde sie schlecht träumen, erklärte der Installateur "Heute" vor wenigen Tagen. "Nicht vom Vorfall im Bad, sondern, dass dem Bruder etwas passiert ist, oder der Mutter." Dann würde sie weinend aufwachen. Die Familie nahm sich den renommierten Anwalt Florian Höllwarth in dem Fall zu Hilfe.

    Seit wenigen Tagen in Österreich

    In ihrer Einvernahme vor wenigen Tagen gaben die beiden beschuldigten Afghanen zu Protokoll, dass sie am Tattag getrunken und deshalb Erinnerungslücken hätten. Der 29-Jährige gab an, dass er zwei Mal von Belgien, wo seine Ehefrau wohnt, wegen des Dublinverfahrens zurück nach Österreich abgeschoben worden sei, nun seit einer Woche wieder zurück in Österreich ist.

    Er sei noch im laufenden Asylverfahren, "ich hatte noch nie Probleme mit der Polizei". Zum Vorfall selbst sagte er: "Ich war nur betrunken, habe nichts gemacht." Eine Flasche Wodka habe er und der zweite Beschuldigte konsumiert.

    "Ich wollte gar nicht trinken"

    "Wer wie viel getrunken hat, weiß ich nicht. Ich wollte gar nicht trinken, mein Freund hat das gekauft und auf mich eingeredet, dass ich trinken soll. Plötzlich war ich nicht mehr Herr meiner Sinne", sagt wiederum der 30-Jährige. "Ich kann mich an nichts mehr erinnern im Schwimmbad, auch nicht an Kinder oder dass ich schwimmen war."

    Früher Gymnastiklehrer

    Er gebe zu, dass "ich sie an den Beinen und an den Armen berührt habe, aber ganz sicher nicht im Intimbereich." Er gab bei der ersten Einvernahme am 19. Juni an, seit 13 Tagen in Österreich zu sein. Er sei in Traiskirchen untergebracht, war laut eigenen Angaben früher in Afghanistan als Gymnastiklehrer tätig, seine Frau sei an Krebs verstorben. Seine beiden minderjährigen Kinder würden noch bei seiner Mutter in Afghanistan leben.

    Das droht den Beschuldigten

    Der Strafrahmen, sollte es zu einer gerichtlichen Verurteilung kommen: zwischen sechs Monaten und fünf Jahren Haft – mehr dazu hier. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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