Vor großem Saisonstart

Sexuelle Belästigung in Bädern – schon 6 Fälle in Wien

Die Polizei wird regelmäßig gerufen. In den Freibädern kommt es trotz Sicherheitskonzept immer wieder zu sexuellen Übergriffen.

Newsdesk Heute
Sexuelle Belästigung in Bädern – schon 6 Fälle in Wien
Gut bewacht werden die Freibäder - dennoch kommt es zu Straftaten.
Bild: iStock (Symbolbild)

Der Vorfall im beliebten Freibad Aqua Splash in Traiskirchen (NÖ) sorgt noch immer für Aufruhr. Zwei Asylwerber haben vorigen Dienstag sechs Kinder (fünf Mädchen und einen Buben) sexuell missbraucht. "Heute" berichtete und sprach mit dem Vater eines der Mädchen: „Die Männer haben den Kindern im Strudelbecken aufgelauert, meine Tochter haben sie im Wasser ausgegriffen."

Die Polizei jagte später die zwei Männer über das Gelände des Freibads; konnte sie in der Umkleidekabine stellen.

Übergriffe in Pools sind kein Einzelfall. "Ja, das kommt durchaus vor", sagt der Sprecher der Wiener Bäder Martin Kotinsky zu "Heute".

Viele Fälle, aber die Hauptsaison startet erst

Im Vorjahr musste alleine in Wien die Polizei neunmal wegen sexueller Belästigungen in öffentlichen Bädern ausrücken. Im Jahr 2022 waren es 12 Belästigungsfälle.

Heuer wurden bereits sechs solche Fälle angezeigt (der letzte geschah am vergangenen Wochenende). Aber diese Zahl dürfte noch deutlich steigen: Die Hauptsaison hat noch nicht einmal begonnen, der große Ansturm auf die Freibäder liegt erst vor uns.

Von den Wiener Bädern heißt es: "Bei uns gibt es keine Toleranz, sobald es eine solche Beschwerde gibt, wird die Polizei gerufen."

"2015 nach einer Vergewaltigung eines Buben im Theresienbad haben wir unser Sicherheitskonzept erarbeitet", sagt Martin Kotinsky. Die insgesamt zehn Punkte sollen für sicheren Badespaß sorgen. Darunter:

So sollen Bäder sicher werden

  • Ein bis zwei Personen kontrollieren pro Becken.
  • Sensible Bereiche sind entschärft. Zum Beispiel Büsche, in denen man sich verstecken konnte, wurden abgeschnitten.
  • Kontrollgänge sind verstärkt, vor allem in sensiblen Bereichen (Duschen und Umkleidekabinen).
  • Mitarbeiter werden von der Polizei speziell geschult.

Dennoch: Immer wieder kommt es zu Beschwerden, etwa wegen unsittlichen Berührungen beim Vorbeischwimmen. "Es gibt natürlich Gäste, die das Getümmel in den Pools ausnützen," sagt Kotinsky. Gemeldet werden auch Vorfälle aus Dusch- und Umkleideräumen.

40 Polizei-Einsätze

"Es kann ausarten", beschreibt ein Insider einen Vorfall im Simmeringer Bad. Eine Frau beschuldigte damals einen Mann, er soll sie belästigt haben. Doch der Mann widersprach, er habe sie nicht berührt. Dann eskalierte die Situation: "Die Frau und der Mann waren mit ihren jeweiligen Familien im Bad. Es waren Großfamilien. Es hat sich schnell eine Massenschlägerei daraus entwickelt."

Auch Gewalt ist ein Problem. Körperverletzung, Raufhandel, Drohung und Nötigung – wegen alldem und der sexuellen Übergriffe wird die Polizei in die Bäder gerufen. Im Jahr 2022 waren es 40 Einsätze mit Blaulicht in Wiener Bädern.

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