Niederösterreich

Kind mit 40 Fieber! Vater bekommt erst in Wien Medizin

Mit bakterieller Infektion und 40 Grad Fieber lag die kleine Fina aus NÖ im Bett. Der Kauf der dringend benötigten Antibiotika wurde zur Odyssee.

Isabella Nittner
Der Engpass bei Antibiotikasäften für Kinder spitzt sich immer weiter zu.
Der Engpass bei Antibiotikasäften für Kinder spitzt sich immer weiter zu.
privat, iStock

Seit rund zwei Monaten quält die kleine Fina aus dem Bezirk Tulln eine bakterielle Infektion. Zwei Mal mussten die Eltern der Dreijährigen deshalb bereits in die Spitalsambulanz, auf das erste Antibiotikum mit dem Wirkstoff Amoxicillin reagierte das Mädchen aber mit einem heftigen Ausschlag. Weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass es sich um eine allergische Reaktion handelte, ist der Wirkstoff für Fina künftig ein No-Go.

Drittes Antibiotikum

Die Bakterien konnten eingedämmt, aber nicht gänzlich bekämpft werden. Es musste also ein anderer Wirkstoff her. Doch das war gar nicht so einfach. Denn: Wie berichtet, kämpft Österreich gerade mit einem massiven Arzneimittel-Engpass. Insbesondere Antibiotikasäfte für Kinder sind derzeit kaum erhältlich. 

"Schon beim zweiten Mal musste unsere Kinderärztin mit der Apothekerin herumtelefonieren, um einen Ersatz zu finden und rechnete dann nach Gewicht des Kindes und der noch verfügbaren Arznei umständlich die Dosierung aus", berichtet der Vater des Mäderls im "Heute"-Gespräch.

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    Antibiotikasäfte für Kinder sind derzeit kaum bis gar nicht verfügbar.
    Antibiotikasäfte für Kinder sind derzeit kaum bis gar nicht verfügbar.
    BASG

    Doch auch das zweite Antibiotikum schlug unzureichend an, die Werte blieben grenzwertig, nach zwei Wochen begann Fina dann hoch zu fiebern. "40,4 war der Höchststand, unsere Ärztin meinte, sobald sie aufgrund der Restbakterien Fieber bekommt, muss wieder mit Antibiotika behandelt werden", so der Niederösterreicher.

    Apotheke in anderem Bundesland

    Mit Verweis auf die Möglichkeit, dass das Medikament nicht verfügbar sein könnte, ging der Vater (35) also auf die Suche. "Bei uns in der Umgebung hatte keine einzige Apotheke den Saft. Die Pharmazeuten telefonierten selbst herum, sahen im System nach, ob es vielleicht doch irgendwo noch ein Flascherl gibt. Doch überall hieß es: Lieferung erst in drei Wochen", berichtet der 35- Jährige.

    In einer Apotheke in Wien-Grinzing wurde man dann doch fündig. "Sie hatten noch eine einzige Flasche. Ich habe sie gleich reservieren lassen und bin hingefahren", so der Vater. Die kleine Fina ist mittlerweile auf dem Weg der Besserung.

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