Welt

Killer-Virus breitet sich in Afrika aus – erste Tote

Die WHO hat erstmals einen Ausbruch des Marburg-Virus in Äquatorialguinea bestätigt. Das Virus gilt als teuflischster Erreger der Welt.

In Äquatorialguinea sind erstmals Infektionen mit dem hochgefährlichen Marburg-Virus festgestellt worden, so die WHO. Mehrere Menschen seien bereits daran gestorben.
In Äquatorialguinea sind erstmals Infektionen mit dem hochgefährlichen Marburg-Virus festgestellt worden, so die WHO. Mehrere Menschen seien bereits daran gestorben.
Getty Images/iStockphoto

In Äquatorialguinea sind Regierungsangaben zufolge neun Menschen am hochgefährlichen Marburg-Virus gestorben (siehe Box). Gesundheitsminister Mitoha Ondo’o Ayekaba erklärte am Montag, in Absprache mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den Vereinten Nationen (UNO) sei ein "Gesundheitsalarm" für die Provinz Kié-Ntem sowie dem Nachbardistrikt Mongomo im Nordosten des Landes ausgerufen worden. Mehr als 4.000 Menschen seien unter Quarantäne gestellt worden.

Die neun Todesfälle seien zwischen dem 7. Januar und dem 7. Februar festgestellt worden, erläuterte der Minister. Zudem werde noch ein "verdächtiger" Todesfall vom 10. Februar untersucht. Die WHO schicke Fachleute nach Äquatorialguinea, um bei der Bekämpfung der Krankheit zu helfen, teilte die Behörde mit. Auch Schutzausrüstung für medizinisches Personal werde geliefert.

Schnelles Eingreifen ist wichtig für die Eindämmung eines solchen Ausbruchs. Das zeigen die Erfahrungen aus Ghana aus dem Jahr 2022. Damals gelang es den lokalen Gesundheitsbehörden und der WHO, den Ausbruch innerhalb von 42 Tagen einzudämmen. Dies mithilfe von "umgehend eingeleiteten" Notfallmaßnahmen, teilte die WHO damals mit. "Ohne sofortiges und entschlossenes Handeln können hochinfektiöse Krankheiten wie Marburg leicht außer Kontrolle geraten."

Sterblichkeit liegt bei bis zu 88 Prozent

Das Marburg-Virus, das ein hämorrhagisches Fieber auslösen kann, stammt aus derselben Erregerfamilie wie das Ebola-Virus. Es wird von Flughunden auf den Menschen übertragen und verbreitet sich unter Menschen durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten, Oberflächen und infiziertem Material. Zu den Symptomen des Marburg-Fiebers gehören hohes Fieber und starke Kopfschmerzen.

Die Sterblichkeit liegt laut WHO bei bis zu 88 Prozent. Es gibt keine zugelassenen Impfstoffe oder direkte Behandlungen dagegen, weswegen der Erreger auch als teuflischster Erreger der Welt bezeichnet wird.

Erreger breitet sich zunehmend aus

Das Marburg-Virus stammt ursprünglich aus Afrika und kommt in den Ländern Uganda, Kenia (West-Kenia) und vermutlich Simbabwe vor. Fachleute halten eine weitere Ausdehnung für wahrscheinlich. In Europa wurden 1967 die ersten Erkrankungsfälle dokumentiert. Bei einem Ausbruch 2004 in Angola starben 80 Prozent der 252 infizierten Menschen an dem Virus. Im Jahr darauf infizierten sich in dem südafrikanischen Land erneut Hunderte, von denen ein Großteil starb.

2018 und 2020 wurde das Virus auch in Westafrika bei Flughunden in Sierra Leone nachgewiesen. Im August 2021 wurde das Virus erstmals bei einem einzelnen Patienten in Guinea nachgewiesen, sodass es sich hierbei um die erste belegte Übertragung auf den Menschen in Westafrika handelt. 2022 wurden zwei Tote durch das Marburg-Virus in Ghana gemeldet.

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