Ukraine
Alarm in Kiew – Putins Killerkommando rückt näher
Pure Angst herrscht in der Ukraine vor den Elite-Kriegern von Putin-Freund und Tschetschenen-Diktator Ramsan Kadyrow. Nun rücken sie bedrohlich näher.
Der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrow (45) garantierte Wladimir Putin kurz nach Kriegsbeginn seine Unterstützung. Jetzt marschieren die "Kadyrowzy" (Kadyrows persönliche Elite-Privatarmee) auf Kiew zu und befinden sich nur mehr 50 Kilometer von der ukrainischen Hauptstadt entfernt. Das berichtet die deutsche "Bild" in Berufung auf Videos in den sozialen Medien.
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Die Tschetschenen, die laut dem deutschen Medium mindestens 400 Kämpfer sein sollen, nähern sich von Norden. Zuvor machten bereits Berichte über eine Todesliste für die Tschetschenen-Krieger die Runde. Darauf befinden sollen sich unter anderem Präsident Wolodimir Selenski zusammen mit seiner Familie sowie der Kiewer Bürgermeister und der ehemalige Box-Champ Vitali Klitschko.
"Ja, im Krieg wird getötet"
Erst kurz zuvor räumte Kadyrow Verluste in den eigenen Reihen ein - zeigte sich dabei jedoch ohne Mitgefühl. "Ja, im Krieg wird getötet, und das war nun mal ihre Berufswahl", schreibt der Diktator. Nun hätten sie ihr Leben für "die Sicherheit Russlands und der Ukraine" gegeben", gab sich der 45-Jährige eiskalt. Zwei Soldaten aus Tschetschenien seien bisher getötet, sechs weitere verletzt worden, betont er.
Doch den Diktator selbst scheint das nicht sonderlich zu berühren.
Tschetschenen-Präsident gilt als Putins Bluthund
Die im Nordkaukasus gelegene und aus der Tschetscheno-Inguschischen ASSR hervorgegangene autonome russische Republik Tschetschenien war nach der Auflösung der Sowjetunion Schauplatz von zwei Kriegen zwischen teils islamistischen Separatisten und der russischen Zentralregierung, die zu schweren Zerstörungen führten. Seit dem 1. März 2007 ist Ramsan Kadyrow, der Sohn des getöteten Präsidenten Achmad Kadyrow, Präsident Tschetscheniens.
Sein Vater und er hatten einst selbst mit eigener Miliz gegen den Kreml gekämpft, doch schließlich gewann Wladimir Putin den Krieg mit ihrer Hilfe und konnte sich so vollends an der Macht im Kreml etablieren. Die wahrscheinliche Schlussfolgerung des russischen Präsidenten: Man muss seinen gefährlichsten Gegner bestechen und ihn auf seine eigene Seite ziehen. Damit ebnete er Kadyrow den Weg zu einer Alleinherrschaft in Tschetschenien. Sanktionen muss Kadyrow, der Putin loyal zur Seite steht, aus Moskau nicht befürchten.
Kadyrow bezeichnet sich selbst als "Oberhaupt", denn es gebe nur einen Präsidenten in der russischen Föderation. Er regiert Tschetschenien mit eiserner Hand und wird in den Medien als "Putins Bluthund" bezeichnet, der immer mehr einen Personenkult um sich betreiben lässt. Insbesondere Menschenrechtler sind in Tschetschenien regelmäßig Opfer von Anschlägen geworden.
Berichte von Folterungen, Morden und Verfolgungen sorgen immer wieder international für Aufsehen. Die sexuellen Minderheiten Tschetscheniens sind besonderen Gefahren ausgesetzt, insbesondere schwule Männer und trans-Menschen gar akuter Lebensgefahr. Reporter David Scott sprach Kadyrow auf diese Berichte an. Das sei Unsinn, sagte er – und fügte hinzu: "Bei uns gibt es solche Leute gar nicht. Wir haben keine Schwulen. Und wenn es sie gibt, nehmt sie mit nach Kanada, weit weg von uns, damit unser Blut gesäubert wird."