Politik
Kickl stichelt gegen FPÖ-Parteichef Hofer
In der FPÖ-Parteispitze brodelt es weiter. Klubchef Kickl legt Parteichef Hofer den Rücktritt nahe, sollte er in der Asfinag-Causa angeklagt werden.
Gegen FPÖ-Parteichef Norbert Hofer, der sich derzeit wegen eines Bandscheibenproblems auf Reha befindet, ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) wegen des Verdachts der Geschenkannahme rund um die Bestellung eines Asfinag-Aufsichtsrates. Sollte er angeklagt werden, müsse er als Dritter Nationalratspräsident zurücktreten, mahnt sein Klubchef Herbert Kickl.
Kickl: "Wenn die Partei das will ..."
"Man muss schon überlegen, inwieweit ein hohes Amt mit einer Anklage kompatibel ist. Bei jenem des Dritten Nationalratspräsidenten, der einer der höchsten Repräsentanten des Landes ist, halte ich das für nicht vereinbar", erklärt Kickl im Interview mit der "Kleinen Zeitung".
Auch als Spitzenkandidaten für eine allfällige Neuwahl stellte der 52-Jährige seinen Parteichef zuletzt öffentlich infrage. "Die 'Doppelspitze' wurde eingerichtet, weil Hofer sich bewusst für das Amt im Nationalratspräsidium entschieden hat – im Hinblick auf eine mögliche Kandidatur bei der Bundespräsidentenwahl", erklärt Kickl im Interview mit der "Kleinen Zeitung". Wenn die Partei das wolle, würde er es machen: "Wenn ich dazu Nein sagen würde, könnte ich es gleich lassen."
Auch Nepp will nach oben
Neben dem klaren Rückhalt im Parlamentsklub haben auch die Landesparteichefs aus Salzburg und Tirol eine Präferenz für Kickl durchklingen lassen - "Heute" hat berichtet. Mit einer Unterstützung aus Wien sollte er jedoch nicht rechnen. Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp soll Medienberichten zufolge nämlich selbst auf den Obmann-Sessel schielen.